Neue Zuschläge für Zeitkarten und Top-Jugendtickets sorgen für Unmut. Die private Bahnlinie wird aus dem VOR ausgeschlossen.
Arbeiterkammer-Präsident Rudolf Kaske hat am Dienstag die geplante Preiserhöhung der Westbahn kritisiert. "Die Westbahn muss ihre unsoziale und kundenfeindliche Preispolitik sofort stoppen", fordert Kaske. Westbahn-Geschäftsführer Erich Forster kündigte gestern neue Aufpreise auf Zeitkarten zu Spitzenzeiten an.
Kaske ortet Preispolitik nach dem Motto: Wenn die Kasse diesen Monat nicht stimmt, kommt nächsten Monat ein neuer Aufschlag. Die neuen Aufpreise sollen ab 13. Dezember für Zeitkarten und Top-Jugendtickets gelten. Einmal mehr wetterte der AK-Präsident auch gegen weitere Privatisierungen bei der Bahn. "Wir wollen die Probleme, die wir momentan auf der Weststrecke erleben, nicht in ganz Österreich haben." Die Westbahn fährt seit Dezember 2011 als "private" Alternative zu den ÖBB.
Aufpreise zwischen 2 und 3 Euro
Die Westbahn hatte neue Aufpreise ab 13. Dezember für Zeitkarten und Top-Jugendtickets angekündigt. Auf den Strecken Wien-St.Pölten, St.Pölten-Amstetten und in der Kernzone 100 (Westbahnhof - Wien Hütteldorf) werde in den Westbahn-Zügen ein Aufpreis von 2 Euro eingehoben, zwischen Wien und Amstetten ein Aufpreis von 3 Euro. Dieser gelte nur bei Zustieg in den Spitzenzeiten, also vor 9.00 Uhr und nach 15.30 Uhr (Montag bis Donnerstag), vor 9.00 Uhr und nach 12.00 Uhr (Freitag), vor 10.00 Uhr und nach 15.30 Uhr (Samstag) und nach 12.00 Uhr (Sonntag). Für Schüler- und Lehrlingsfreifahrten wird kein Aufpreis verlangt.
"Wir sehen das als klare Ansage der Westbahn, den Verbundraum zu verlassen", reagierte der Sprecher des Verkehrsverbund Ostregion (VOR), Georg Huemer, gegenüber der APA. Der VOR bedaure diese Entscheidung der Westbahn, allerdings müssten im Verbund gemeinsame Spielregeln, nämlich einheitliche Tarife, für alle gelten. Am Freitag werde die Westbahn aus dem VOR ausgeschlossen, zitiert der ORF-Teletext.
(red./APA)