EU-Streit um Klonfleisch geht weiter

EU-Streit um Klonfleisch geht weiter
EU-Streit um Klonfleisch geht weiter Imago (Steinach)
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Das Klonen von Tieren zum Zweck der Nahrungsmittelproduktion soll in der EU verboten werden, nicht aber die Einfuhr entsprechenden Fleisches.

ImStreitumKlonfleisch auf den Tellern in Europa will die EU-Kommission einen neuen Vorschlag unterbreiten. Als Termin für die Vorlage nannte eine Sprecherin am Freitag den kommenden Mittwoch. Aus Kreisen der Kommission hieß es, es werde vorgeschlagen, das Klonen von Tieren zum Zweck der Nahrungsmittelproduktion in der EU zu verbieten. Ein Verbot für die Einfuhr entsprechenden Fleisches ist demnach aber nicht vorgesehen. "Das Europaparlament wird uns an den Hals springen", hieß es. Auch aus Deutschland werde mit heftigem Widerstand gerechnet.

Verhandlungen über die Thematik waren in der EU im März 2011 gescheitert. Konkret geht es um Tiere, die als exakte Kopien bereits existierender Tiere durch gentechnische Verfahren im Labor gezeugt und dann von Leihmüttern ausgetragen werden. Das Fleisch dieser Tiere wird in der Regel nicht verwendet, weil das Verfahren sehr teuer ist. Auf den Markt kommen könnte aber Fleisch von Nachkommen geklonter Tiere oder Milch von Klontieren und ihren Nachkommen. In der EU käme dafür nur Dänemark in Frage, außerhalb gibt es jedoch weitere Staaten wie etwa die USA.

Der Verkauf des Fleischs geklonter Tiere ist in Europa bisher nicht geregelt, einige Rechtswissenschaftler leiten aber aus anderen Vorschriften ein Verbot ab. Für das Fleisch von Nachkommen der Klontiere gibt es ebenfalls keine Regelung. In den USA ist Klonfleisch seit Anfang 2008 erlaubt. Unklar ist die Lage dort, weil eine Kennzeichnung nicht vorgeschrieben ist. In Großbritannien gelangte Klonfleisch bereits ohne Kontrollen in den Handel. Bisherige Untersuchungen zeigten, dass vom Verzehr von Klonfleisch keine Gesundheitsgefahr ausgehen soll.

(APA/AFP)

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