Hans Weyringer: Salzburger Künstler malt Benedikt XVI.

Salzburger Künstler Weyringer malt Benedikt XVI.
Salzburger Künstler Weyringer malt Benedikt XVI.Imago (Manfred Siebinger)
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Der Künstler Hans Weyringer aus Neumarkt arbeitet an einem Porträt des emeritierten Papstes auf einem Glasfenster der römischen Anima-Kirche.

Der Salzburger Maler Hans Weyringer verewigt den emeritierten Papst BenediktXVI. Der Künstler aus Neumarkt arbeitet an einem Porträt des im Februar zurückgetretenen Pontifex in einem großen Glasfenster der Sakristei der römischen Kirche Santa Maria dell' Anima.

Die Anima-Kirche, deren Bau im Jahr 1500 begonnen wurde, befindet sich im Herzen der Ewigen Stadt. Dort ist ein Kolleg, in das die Bischöfe aus den ehemaligen Ländern des Heiligen Römischen Reiches seit Jahrhunderten ihre besten Priester zur Weiterbildung schicken. Die bisherigen Päpste aus diesen Ländern wurden mit Statuen in der Sakristei dargestellt. Ein Porträt von BenediktXVI. soll auf einem drei Meter breiten Glasfenster gemalt werden. Weyringer arbeitet mit bemalten und geätzten Gläsern.

Auf dem halbrunden Glasfenster ist BenediktXVI. nach seiner Wahl 2005 auf dem Balkon des Petersdoms zu sehen - mit einer weißen Taube und mehreren bunten, kubischen Felsen. BenediktXVI., der seit seinem Rücktritt in einem Kloster im Vatikan lebt, hat dem 64-jährigen Künstler einen Termin versprochen. Dabei soll der emeritierte Papst Modell stehen, damit das Porträt so persönlich wie möglich wird.

Fertigstellung im Sommer 2014

Das Glasfenster soll in einer Werkstätte in Deutschland fertiggestellt werden. Die offizielle Präsentation des Werks wird noch vor dem nächsten Sommer erfolgen, berichtete der Oberösterreicher Franz Xaver Brandmayr, Rektor der Anima, im Gespräch mit der APA inRom. Dieser hatte den Künstler vor einigen Jahren bei einer Ausstellung in Attersee kennengelernt. Der Künstler hat Brandmayr für die Galerie der Rektoren der Anima porträtiert.

Mit der Präsentation des Glasfensters soll auch das Ende der Restaurierung der Anima gefeiert werden, die vor dreieinhalb Jahren begonnen wurde. Die Restaurierungsarbeiten betrafen vor allem Fresken und Plastiken. Die Fresken wurden gereinigt und die grauen Übermalungen der Statuen und Figuren aus späterer Zeit wieder abgenommen. Auch das berühmteste Kunstwerk des Altarraums, das Grabmal des letzten "deutschen" Papstes vor BenediktXVI., Hadrian VI. (1522-1523) - eigentlich ein Niederländer -, kommt nun noch ausdrucksvoller zur Geltung. Die niederländische Stadt Utrecht zählte damals zum länderübergreifenden Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Der Niederländer war der letzte nichtitalienische Papst vor Johannes Paul II. (1978-2005).

"Die Sakristei mit dem Benedikt-Glasfenster ist eine der schönsten in ganz Mittelitalien", erklärte der aus Wels stammende Brandmayr, seit 2008 Anima-Rektor. Vor kurzem hat der Monsignore eine Verlängerung seines Mandats erhalten, er wird daher bis 2020 als Rektor der Anima tätig sein. Dort leben 24 Priester, darunter sechs Österreicher. "Professor Joseph Ratzinger hat eine enge Beziehung zur Anima. Er hat hier während des Konzils gelebt. Er war Berater (des deutschen) Kardinals Josef Frings, auf dessen Wunsch die Anima zum Zentrum für deutschsprachige Bischöfe in dieser Zeit diente", erklärte der Rektor.

(APA)

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