Die behördlich verbotenen Islamisten rufen zu einer "Woche des Zorns" auf.
Kairo. Nach der Einstufung der islamistischen Muslimbruderschaft als Terrorvereinigung rollt in Ägypten eine Verhaftungswelle. Mehr als 50 Mitglieder der Organisation sind laut der Zeitung „al-Ahram“ interniert worden. Die Festnahmen erfolgten wegen „Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung“.
Ein Schwerpunkt der Aktion war die Provinz al-Sharkija im Nildelta, aus der auch der von den Militärs im Juli abgesetzte und seither inhaftierte Präsident Mohammed Mursi stammt. Sie gilt als Hochburg der Islamisten.
Die Bruderschaft rief ihre Anhänger zu einer „Woche des Zorns“ auf, um gegen die Regierung zu protestieren. Die ersten Kundgebungen waren am späten Freitagnachmittag geplant. Bei Zusammenstößen zwischen studentischen Anhängern der verbotenen Muslimbruderschaft und deren Gegnern wurde in Kairo unterdessen ein Student getötet. Zu den Krawallen kam es in der Nacht zum Freitag, als die Studenten die Straße vor ihrem Wohnheim im Außenbezirk Nasr City mit Barrikaden absperrten. Anrainer gingen mit Schrotgewehren auf sie los. (DPA)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2013)