Marika Hackman: „No Caffeine“.
Auflistungen in Songs haben ihren eigenen Reiz, man denke an Paul Simons „50 Ways To Leave Your Lover“ oder Kate Bushs „50 Words For Snow“. Hier geht es um eine Liste von guten Vorsätzen. Nämlich, wie Marika Hackman selbst erklärt, um mit ihrer Angst zu leben. Es beginnt im gemächlichen Liedermacherinnenton mit Klavierbegleitung: „Occupy you mind, don’t stay home, talk to all your friends . . .“ Dann kommt ein vibrierender Rhythmus dazu, dann Gitarre, Schlagzeug, während die Ratschläge weiterlaufen: Kräutertee. Richtig atmen. Mama anrufen. Kein Koffein. Abwaschen nicht vergessen. Man versteht das – und rätselt über Bridge und Refrain: Wer ist das Du, dem Hackmann bestätigt, dass er/sie/es sie richtig erwischt hat? Eine Partnerin? Die Angst selbst. Diese Sicht, im Verein mit einem süßlich schwadernden Orchesterarrangement, macht den Song – der seine Intensität in drei Minuten schön steigert – ein bisschen unheimlich.
Marika Hackman
Im Video zu „No Caffeine“ sieht man sie aus der Nase bluten. Marika Hackman, geboren 1992 in der Grafschaft Hampshire, zeigt in ihren Liedern gern Persönliches, Erlittenes.