Die Außenminister beschlossen eine Militärmission, die rund 500 Mann umfassen soll. Ein österreichischer Beitrag ist noch offen. Seit Montag hat das Land immerhin wieder eine interimistische Präsidentin.
Die Europäische Union entsendet eine Militärmission in die Zentralafrikanische Republik. Dies beschlossen die EU-Außenminister am Montag in Brüssel. Nach dem politischen Grundsatzbeschluss folgt nun die militärische Planung für den Einsatz, der bereits in einigen Wochen starten soll. Die vermutlich rund 500 Soldaten umfassende EU-Truppe soll französische und afrikanische Soldaten unterstützen, die bereits im Einsatz sind. Eine österreichische Beteiligung daran ist noch offen. Dies bekräftigte Außenminister Sebastian Kurz bei einer Pressekonferenz in Brüssel.
Das Land wird seit Wochen von immer wieder aufflammenden, bürgerkriegsartigen Kämpfen erschüttert. Ausgangspunkt der jetzigen Krise war ein Putsch muslimischer Rebellen im März 2013, der Michel Djotodia als Übergangspräsident an die Macht brachte. Am 10. Jänner trat Djotodia allerdings auf starken internationalen Druck zurück. Das seither herrschende Machtvakuum wurde am Montag immerhin beendet: Catherine Samba-Panza, die Bürgermeisterin der Hauptstadt Bangui, wurde zur neuen Interimspräsidentin gewählt. Dies gab das Übergangsparlament am Nachmittag bekannt. Samba-Panza setzte sich in einer Stichwahl gegen Desire Kolingba durch, den Sohn eines früheren Präsidenten.
Bereits 1600 Franzosen im Einsatz
In der EU gibt es zur Art der Militärmission nach wie vor unterschiedliche Ansichten: Schweden etwa plädiert für den Einsatz von EU-Kampftruppen "Ich denke, dass wir Battlegroups entsenden sollen. Sie sind genau für diese Art von Missionen geschaffen. Wenn nicht jetzt, wann dann?", sagte Außenminister Carl Bildt am Montag beim EU-Außenministerrat. Nach Angaben von Diplomaten unterstützen die meisten EU-Staaten aber nicht den Einsatz der Battlegroups in Zentralafrika.
Bisher sind im Zuge einer Mission der Afrikanischen Union (AU) rund 4400 Soldaten im Einsatz. Zusätzlich hat Frankreich bereits 1600 Soldaten entsandt, die meisten davon in die Hauptstadt Bangui.
(APA/AFP)