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Indien heißt bald Bharat - und was wird aus Österreich?

Eine Straße in Neu-Delhi, Indien.
Eine Straße in Neu-Delhi, Indien.LUDOVIC MARIN
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Kolonial und eurozentrisch: Es ist schwer, alle ungerechten Namen aus der Geografie zu verbannen. Auch wir haben Grund, gekränkt zu sein.

Indien soll nicht mehr Indien heißen, sondern Bharat. So will es Premier Modi, so will es seine Regierungspartei BJP, die diese alte Sanskrit-Bezeichnung im Namen trägt. Die Hindu-Nationalisten haben offenbar wirklich vor, den kolonialen Namen loszuwerden. Klar, „India“ kommt aus Europa – so hieß das „Land am Indus“ bei den alten Griechen und Römern. Aber auch „Bharata“ kam einst von außen, genauer von Norden: Hinter dem Mythos um diesen König steckt, dass vor rund 3500 Jahren arische Stämme das Land erobert haben. Tilgen will Modi aber auch das Englische als zweite Amtssprache. Dann gäbe es nur noch Hindi, und kein einigendes sprachliches Band mehr in einem Vielvölkerstaat mit über 120 Idiomen. Weshalb man vor allem in Westbengalen und Südindien heftig dagegen protestiert. Es zeigt sich: So leicht wird man das koloniale Erbe nicht los.

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