Larissa Marolt wurde in der TV-Show „Dschungelcamp“ Zweite nach der Deutschen Melanie Müller.
Spielt sie im „Dschungelcamp“ nur die kapriziöse Zicke oder ist sie wirklich so? Wie vorgegeben sind die Rollen in dieser TV-Show? Darüber grübelte nicht nur der Boulevard, sondern auch das Feuilleton. Die 21-jährige Larissa Marolt aus St. Kanzian wandelte sich inzwischen vom weiblichen Kinski für Arme zur sympathischen Favoritin, der etwa die „Süddeutsche Zeitung“ bescheinigte: „Larissa ist anstrengend, rührend, komisch, gern dramatisch, in ihrem Gesicht geht viel vor, ihre Bemerkungen sind oft geistreich, ihre Geschichten aberwitzig und gut erzählt.“ Im Schlussakt des Reality-Dramas wirkte sie fast schon konventionell. „Hallo Österreich, hallo Deutschland, bitte ruft für mich an . . . Ich liebe euch!“, flehte sie.
Marolt wurde dann doch nur Zweite, zur Dschungelkönigin wurde Melanie Müller, ein Erotikmodel aus Sachsen, der TV-Welt von der RTL-Show „Der Bachelor“ bekannt. Sie musste als letzte „Ekelprüfung“ die Hand in ein Loch voller Ungeziefer stecken, während Marolt in ein Aquarium mit Krebsen, Kröten und Spinnen stieg und Ex-TV-Moderator Jochen Bendel, der auf dem dritten Platz landen sollte, einen Straußenanus aß. Allen dreien wurde zum versöhnlichen Abschluss ein appetitliches Menü serviert, was akustisch wie in einem Sexfilm inszeniert wurde. „Also, das hätte mir kein Mann besser machen können“, stöhnte Müller.
Acht Millionen Seher in Deutschland
Es war die achte Staffel der Show, die eigentlich den selbstironischen Titel „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“ trägt. Und es war die bisher erfolgreichste. In Deutschland sahen durchschnittlich acht Millionen zu, der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2011 war 7,7 Millionen. In Österreich waren es beim Finale 510.000 Zuseher; der Durchschnittswert lag vor dem Wochenende bei 336.000 Sehern und einem Marktanteil von 18,8 Prozent.
Marolts TV-Präsenz hatte auch einen Streit in ihrer Heimat ausgelöst: Da die Moderatoren sie stets als Klagenfurterin bezeichneten, verlangte der Ex-BZÖ-Politiker Stefan Petzner eine Klarstellung der Stadt. Marolts Vater – Heinz Anton Marolt, Hotelier und Ex-FP-Abgeordneter – nannte Petzner darauf einen „abgehalfterten Politiker“, der versuche, seine Tochter schlechtzumachen. In einem APA-Interview erklärte Marolt nun, ihre extrovertierten Auftritte seien keinesfalls nur gespielt gewesen: „Ich bin eine Kärntnerin, ich kann das gar nicht.“ (APA/mpt)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2014)