USA: Hunderttausende ohne Strom, mindestens zehn Tote

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USA SOUTHERN WINTER STORMAPA/EPA/CURTIS COMPTON / ATLANTA
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Eis und Schnee haben mehrere südliche US-Staaten ins Winterchaos gestürzt: Mindestens zehn Menschen starben, mehr als 3700 Flüge wurden am Mittwoch gestrichen. US-Präsident Obama rief für 126 Bezirke den Notstand aus.

Mehrere südliche US-Staaten versinken in Eis und Schnee. Mindestens zehn Menschen starben, wie US-Medien berichteten. Von Texas bis an die Ostküste waren am Mittwochabend (Ortszeit) mehr als 480.000 Wohnungen, Häuser und Unternehmen von der Stromversorgung abgeschnitten. Mehr als 3700 Flüge wurden am Mittwoch gestrichen, berichtete die Website Flightaware.com.

Für Donnerstag seien vorsorglich bereits mehr als 4000 Flüge abgesagt worden, hieß es weiter. Der Wetterkanal "Weather Channel" bezeichnete den erneuten Wintereinbruch im wärmeverwöhnten Süden als einen der schlimmsten seit Jahren.

Obama ruft Notstand aus

US-Präsident Barack Obama rief für 126 Bezirke in den besonders stark betroffenen Staaten Georgia und South Carolina den Notstand aus. Er werde laufend über die "sehr komplexe Wetterlage" informiert, sagte Regierungssprecher Jay Carney.

Die Nationale Katastrophenschutzbehörde FEMA stand in den betroffenen Staaten mit Generatoren, Wasser, Essen, Decken und Pritschen bereit. Weniger geplagte Orte liehen zusätzliche Streufahrzeuge an ihre Nachbarn aus.

Die nationale Wetterbehörde warnte ihrerseits, die neuen Schneestürme könnten sich zu einem "katastrophalen Ereignis" ausweiten. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, sich mit Wasser und Lebensmitteln für den Notfall einzudecken. "Stocken Sie ihre Vorräte auf", riet Georgias Gouverneur Nathan Deal.

Staus am Highway, Schulen geschlossen

Hunderttausende Betten standen in Notunterkünften für diejenigen bereit, die wegen glatter Straßen nicht nach Hause fahren konnten. Mancherorts kam es trotzdem zu langen Staus auf den Highways.

Bereits am Mittwoch wurden Schulen geschlossen, um Einsatzkräften die Aufräum- und die Reparaturarbeiten an Stromleitungen zu erleichtern. Auch am Donnerstag sind Schulschließungen angeordnet. Weil in den USA viele Leitungen überirdisch an Masten verlaufen, können Äste und Bäume, die unter den Schnee- und Eismassen auf Kabel stürzen, ganze Nachbarschaften vom Stromnetz abkoppeln. Gouverneur Deal warnte vor auf der Straße liegenden Stromleitungen.

Washington "erlahmt"

In der Hauptstadt Washington fielen unterdessen die ersten Schneeflocken und bedeckten sie mit einer weißen Schicht. Im Laufe des Donnerstags soll die Schneedecke dort bis zu 30 Zentimeter dick werden. Auch die Schulen von Washington bleiben am Donnerstag wegen des Schneesturms geschlossen, und auch im benachbarten Bundesstaat Maryland sollen die Kinder zu Hause bleiben.

Auch das politische Leben in der Hauptstadt erlahmte angesichts der Wetterkapriolen: Mehrere für Donnerstag im Senat geplante Anhörungen wurden verschoben, darunter jene der neuen US-Notenbank-Chefin Janet Yellen. Die Befragung vor dem Bankenausschuss werde zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden, teilte die Parlamentskammer am Mittwoch mit. Ein neuer Termin wurde zunächst nicht genannt.

Erst vor zwei Wochen hatte eisiges Winterwetter im Süden der USA zu einem Verkehrschaos geführt, bei dem Autofahrer teils 18 Stunden und länger in ihren Fahrzeugen feststeckten. Tausende Schüler mussten in Schulen übernachten, mindestens ein Kind kam in einem der gestrandeten Autos zu Welt. Gouverneur Deal wurde Ende Jänner für sein schlechtes Katastrophenmanagement kritisiert und war am Mittwoch sichtlich bemüht, einen besseren Job zu machen.

(APA/dpa/AFP/Reuters)

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