PROAndrä Rupprechter – eine erfrischende Erscheinung.
Er sagt, was er sich denkt. Und das ist in einer Zeit der von den Parteizentralen vorgegebenen Textbausteine, der „Ich muss das erst prüfen“- oder „Wir werden das intern besprechen“-Antworten ja schon einmal etwas.
In einem „Standard“-Interview hat Andrä Rupprechter kundgetan, dass ein Adoptionsrecht für Homosexuelle prinzipiell vorstellbar sei und die ÖVP sich dieser Debatte stellen müsse. Mehr hat er nicht gebraucht – zumindest in der ÖVP.
Dabei sieht der knorrige Tiroler nicht nur konservativ aus, er ist es auch. Allerdings ist er einer, der offen ist, moderner denkt, sich den heutigen Lebensrealitäten stellt, dessen Lebensphilosophie die Breite, nicht die Enge ist.
Vielleicht auch, weil er politisch mehr ausprobiert hat als andere. Und Brüssel nicht zuletzt den Horizont erweitert. Von dort hat er etwa auch mitgenommen, dass die Kinderbetreuung „massiv ausgebaut gehört“.
Aber so weit ist die ÖVP zu Hause ja auch schon.
>>Kontra Rupprechter: Bauer schlachtet seine eigene Kuh
("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2014)