Nationalmannschaft: Wenn sich alles um Pressing dreht

FUSSBALL - AUT vs URU, Testspiel, Vorberichte, PK
FUSSBALL - AUT vs URU, Testspiel, Vorberichte, PK(c) GEPA pictures (GEPA pictures/ Wolfgang Jannach)
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Österreichs Nationalmannschaft will am Mittwoch in Klagenfurt gegen Uruguay, Nummer sieben der Fifa-Rangliste, eine gute Figur abgeben. Nicht nur der neuen Trikots wegen.

Klagenfurt/Wien. Nahezu in geballter Form haben sich Österreichs Teamspieler am Wochenende präsentiert, Teamchef Marcel Koller hat das vor dem freundschaftlichen Länderspiel am Mittwoch in Klagenfurt gegen Uruguay mit Wohlgefallen registriert. Bayern Münchens David Alaba schaffte es in die „Kicker“-Elf der Runde, Martin Harnik hat für Stuttgart getroffen, Zlatko Junuzović wurde nach dem Sieg für Werder Bremen zum „besten Spieler“ gekürt, auch Sebastian Prödl ist bei den Kritikern nach dem Nordderby gegen den Hamburger SV gut weggekommen. Andreas Weimann siegte mit Aston Villa, er bereitete beim 4:1 gegen Norwich einen Treffer vor, geschwärmt haben vor allem die Fans von Stoke City über die Leistung von Marko Arnautović gegen Arsenal. Er wurde mit Standing Ovations verabschiedet, ist auf der Insel zum Teamplayer geworden.

Auch das Torfestival in Salzburg hat Marcel Koller durchaus gefallen, der Schweizer hat auch prompt reagiert – und Stefan Ilsanker nachnominiert. Die Salzburger Erfolge, so hofft der ÖFB-Teamchef, sollen auch das rot-weiß-rote Spiel beflügeln. Denn der Fußball ist ein Geben und Nehmen, es gab Zeiten, da hat Koller einen Christoph Leitgeb einberufen, da ist der Mittelfeldspieler in Wals-Siezenheim unzufrieden auf der Tribüne gesessen.

Die Art und Weise, wie die Salzburger von Spiel zu Spiel eilen, ist auch Marcel Koller nicht entgangen. Das neue Modewort westlich von Salzburg heißt offenbar Pressing. Trotzdem dürfe man, was das Pressing der ÖFB-Auswahl anbelangt, keine übertriebenen Erwartungen haben. „Natürlich würde ich gern noch mehr Pressing sehen, das ist aber schwierig, weil man bei der Nationalmannschaft nur wenig Zeit hat“, betont Koller in Klagenfurt. „Das eine oder andere machen wir auch wie die Salzburger, aber eben nicht alles“, so der Schweizer.

Kompakt und beherzt

Die erste Zusammenkunft der Nationalmannschaft nach der Winterpause ist nicht von langer Dauer. Am Montag stand in erster Linie Regeneration auf dem Programm, am heutigen Dienstag findet in Wahrheit auch schon wieder das Abschlusstraining auf dem Programm. In dieser kurzen Zeit gilt es Dinge, die man bereits einstudiert hat, aufzufrischen. Und zu festigen. Von seiner Mannschaft wünscht sich Koller ein kompaktes Auftreten in der Defensive und ein beherztes Angriffsspiel. „Wenn wir den Ball haben, wollen wir so schnell wie möglich nach vorn spielen. Das Gute ist, dass wir uns schon kennen und die Spieler wissen, was auf sie zukommt.“

Aber Österreichs Teamchef hat schon auch mit Problemkindern zu kämpfen. So hat Türkei-Legionär Marc Janko am Wochenende nicht gespielt, dabei hat er zuletzt ins Schwarze getroffen. Zum Problem einer ganz anderer Art ist Robert Almer geworden. Er ist bei Marcel Koller eigentlich die Nummer 1, bei seinem Verein allerdings seit geraumer Zeit nur Tribünengast. „Ich verstehe überhaupt nicht, was da abgeht. Bei uns hat er immer ordentliche Leistungen abgeliefert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er aus Leistungsgründen nicht spielt“, sagt Koller über den Cottbus-Legionär, den der Tabellenletzte der zweiten deutschen Liga möglicherweise deshalb aus dem Kader gestrichen hat, um Prämien zu sparen.

Koller hält dennoch auch in Zukunft an Almer fest. Er sehe überhaupt nicht ein, warum er dem Steirer das Vertrauen entziehen sollte, erklärt der Teamchef.

Es wird eng

Österreichs Team wird sich gegen Uruguay in neuem Gewand präsentieren, Alaba und Co. werden die neuen Heimdressen, die auch in der bevorstehenden EM-Qualifikation zum Einsatz kommen, einweihen. In die eng anliegenden Puma-Trikots sind laut Hersteller die Muskulatur unterstützende Tapes, die zu einer Leistungssteigerung führen sollen, eingearbeitet. Das schadet nie.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.03.2014)

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