Salzburg spielt 0:0 in Basel: Viertelfinal-Chance intakt

Stefan Illsanker (re.) und die Salzburger Bullen schufen sich in Basel eine gute Ausgangsposition.
Stefan Illsanker (re.) und die Salzburger Bullen schufen sich in Basel eine gute Ausgangsposition.(c) APA/GEORG HOCHMUTH
  • Drucken

Der Siegeslauf der "Bullen" ist zwar gestoppt, die Ausgangsposition vor dem Rückspiel des Europa-League-Achtelfinales ist allerdings gut.

Es wurde viel gefeiert in Basel. 72 Stunden befand sich die Stadt im Ausnahmezustand, nach „de drey scheenste Däg“ waren die Straßen vollgepflastert mit Konfetti. Die Basler Fasnacht und der damit einhergehende Schlafentzug bei vielen Anhängern soll mit ein Grund dafür gewesen sein, warum Donnerstagabend nur knapp 17.000 Zuschauer den Weg in den bei Meisterschaftsspielen doch beträchtlich besser gefüllten St. Jakob-Park fanden.

Das Hinspiel zum Europa-League-Achtelfinale war geprägt von vielen Emotionen. Der Schweizer Boulevard trug das seinige dazu bei. „Macht diese Büchsen platt“, titelte „Blick“ und bezeichnete ein eventuelles Ausscheiden gegen Salzburg als „herbe Enttäuschung.“ Die mediale Erwartungshaltung an den Serienmeister ist mittlerweile gewaltig, im Lager der Fans des FC Basel verhielt sie sich aber doch ein wenig anders. Die vergangenen Wochen waren für den Champions-League-Teilnehmer nicht verheißungsvoll verlaufen.

Die jüngste Bilanz mit nur einem Sieg aus fünf Pflichtspielen trübte die Zuversicht vor dem mit Spannung erwarteten Länderkampf. Zudem schmerzten Basel einige Ausfällen, vor allem jener von Stürmer Marco Streller. Auf der Gegenseite konnte Salzburg bis auf Alan, der im Rückspiel wieder einsatzbereit sein könnte, die personell stärkste Mannschaft aufbieten.

Basel verfolgt einen Plan


Die Gäste begannen nach einer Serie von 14 Pflichtspielsiegen erwartet selbstbewusst. Erst 120 Sekunden waren gespielt, als sich Basels Torhüter Sommer, der in eben diesem nach Deutschland zu Borussia Mönchengladbach wechseln wird, auszeichnete und einen Ilsanker-Kopfball zur Ecke klärte. Es war ein Weckruf für den FC Basel, der vom harten Kern auf den Tribünen 90 Minuten unermüdlich unterstützt wurde. Zwar hatte Salzburg ein spielerisches Übergewicht, tat sich aber weitaus schwerer als gewohnt, die gegnerische Defensive durch das hohe Pressing zu Fehlern zu zwingen.

Basels Trainer Murat Yakin hatte die imposanten Salzburger Europa-League-Auftritte im Vorfeld eingehend studiert und seine Mannen mit klaren Vorgaben auf den Rasen beordert. Der FCB machte, speziell in der Abwehr, das Spiel breit, hielt so den Gegner ganz bewusst weit weg von der eigenen Gefahrenzone. Die Salzburger rackerten unermüdlich, liefen aber oftmals unbelohnt Ball und Gegner hinterher. Hinzu kam, dass die Schweizer intensive Zweikämpfe suchten, sich so zusätzlichen Respekt verschafften.

Salzburg dreht die Zeit zurück


Es war kein Spektakel, das beide Teams inszenierten, aber in die Kategorie Langeweile fiel das 0:0 gewiss dennoch nicht. Chancen auf Tore fanden sowohl Basel als auch Salzburg vor. Die Schweizer setzten auf offensive Nadelstiche, doch Delgado  (7.) blieb genauso glücklos wie Sio (33.) und Stocker (42.). Auf der Gegenseite scheiterten Leitgeb (13.), Kampl (17.) und auch Mané, dessen Querpass nicht den einschussbereiten Soriano fand. In der Schlussphase drängte Salzburg auf den Siegtreffer, doch auch der eingewechselte Berisha konnte Sommer an diesem Abend nicht überwinden.

Und so geschah es tatsächlich, dass die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt erstmals seit 15 Monaten und 61 Pflichtspielen kein Torerfolg gelang. Am 2. Dezember 2012 trennte man sich im Heimspiel von der Wiener Austria ebenfalls mit 0:0. Als Rückschlag darf dieses Ergebnis dennoch nicht gewertet werden. Es soll Schlimmeres geben als ein torloses Remis beim besten Schweizer Klub der Gegenwart.

EUROPA-LEAGUE-Achtelfinale

Basel - Salzburg 0:0, St. Jakob-Park, 17.027 Zuschauer, SR Hategan (ROU).

Basel: Sommer; Ajeti, Suchy, Sauro, P. Degen; D. Degen, Stocker, Frei, Serey Die (90./Embolo); Delgado (71./Elneny), Sio 92./A. Ajeti).

Salzburg: Gulacsi; Svento, Hinteregger, Ramalho, Schwegler (46. Klein); Mané, Leitgeb, Ilsanker, Kampl (91. Lazaro); Zulj (85. Berisha), Soriano.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.03.2014)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Geoffroy Serey
Fußball-International

Ein Unentschieden mit zwei Gewinnern

Nach dem 0:0 in Basel rechnen sich sowohl die Schweizer als auch die Salzburger gute Chancen im Kampf um den Aufstieg ins Viertelfinale aus. Trainer Roger Schmidt sieht im torlosen Remis kein gefährliches Resultat.
FC Basel
Fußball-International

Europa League: Basel und das logische Erfolgssystem

Salzburgs Konkurrent FC Basel nimmt in vielerlei Hinsicht eine Vorbildrolle ein. Der Klub vertraut konsequent der Jugend und beweist auf dem Transfermarkt großes Geschick.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.