Pizzicato

Gerd & Oskar: Grumpy Old Men

Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine haben sich nach 24 Jahren ausgesöhnt. Üben die beiden Putin-Versteher nun Rache an der SPD?

Ob bei der Aussöhnung der Silberrücken in Saarlouis viel Rotwein aus der Toskana geflossen ist? Die mehr als 25 Jahre jüngeren Partnerinnen von Oskar Lafontaine und Gerhard Schröder, Sahra Wagenknecht und So-yeon Schröder-Kim, haben die älteren Herren vermutlich ermahnt, nicht über die Stränge zu schlagen. 24 Jahre sind ins Land gezogen, seit der damalige SPD-Chef Lafontaine als Finanzminister – kein halbes Jahr nach Angelobung der rot-grünen Regierung unter Schröder – im März 1999 das Kabinett Knall auf Fall verlassen hat, um den Stab über die SPD zu brechen und der Linkspartei einen linkspopulistischen Drall zu verpassen.

Verflossen die Zeiten, da die beiden mit ihrer damaligen dritten bzw. vierten Ehefrau anno 1997 über der Saarschleife ihren Blick über das weite Land haben schweifen lassen. Inzwischen sind die beiden im politischen Ruhestand und auch sonst abgeklärter geworden, und so war es an der Zeit, vor Lafontaines 80. Geburtstag endlich Frieden zu schließen. Eine Koalition der Kriegsgegner und Putin-Versteher – wieder beste Freunde.

Und nun? Gerd und Oskar als „grumpy old men“ à la Walter Matthau und Jack Lemmon? Die Verlockung ist groß, sich von Sahra Wagenknecht als Duo vor den Karren einer neuen Partei spannen zu lassen und der SPD die Zunge zu zeigen.

E-Mails an: thomas.vieregge@diepresse.com

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