Die Diskussion über den Vorstoß der Ärztekammer, wonach es künftig erlaubt sein soll, Medikamente in allen Ordinationen zu verkaufen, sollte „ohne Scheuklappen“ geführt werden.
Die Forderung der Österreichischen Ärztekammer, wonach künftig alle niedergelassenen Ärzte Medikamente direkt in ihren Ordinationen verkaufen dürfen, ist für Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) „ein Vorschlag, über den man ohne Scheuklappen sprechen sollte“. Im Rahmen der Gesundheitsreform sei er auch beim Thema der ärztlichen Hausapotheken offen für alle Diskussionen, um die bestmögliche medizinische Versorgung der Patienten zu ermöglichen.
Gleichzeitig betonte er auf „Presse“-Anfrage, dass man mit dem bestehenden System in Österreich durchaus gute Erfahrungen gemacht habe, da es sich dabei um ein „Kontrollsystem“ handle. Der „Wechselblick“ der Ärzte und Apotheker auf die verschriebenen Medikamente bedeute eine hohe Sicherheit für die Patienten.
Scharfe Kritik an den Plänen der Ärztekammer kam am Dienstag erneut von der Apothekerkammer. Verschreibende und abgebende Stellen von Arzneimitteln müssten voneinander getrennt werden, da es keine wirtschaftlichen Motive für die Verschreibung von Medikamenten geben dürfe.