SPÖ-interner Machtkampf in den Bezirken

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Wer vertritt die SP-Bezirke? Diese Machtfrage wurde am Montag geklärt.

Wien. Im Vorfeld der Wien-Wahl 2015 stellt sich die SPÖ in einigen Bezirken neu auf – was durchaus auch Reibereien auslöst.

Zur Vorgeschichte: In Floridsdorf folgte Georg Papai dem langjährigen Bezirkschef, Heinz Lehner, in Mariahilf Markus Rumelhart der umstrittenen Renate Kaufmann. Mit den Rücktritten wurden in der SPÖ zusätzlich zwei wichtige Jobs vakant. Denn Lehner und Kaufmann waren Sprecher und Vizesprecher der SP-Bezirksvorsteher – sie vertraten die Interessen aller SP-Bezirke gegenüber dem Rathaus und der Landespartei. Das ist eine durchaus machtvolle Position. Auch, weil der Sprecher in die Führungsriege des SPÖ-Klubs gewählt wird.

Am Montag übernahm Andrea Kalchbrenner, Bezirkschefin von Penzing, offiziell diesen Job – als erste Frau in dieser Position. Ihrer Wahl gingen aber Turbulenzen voraus. Als die SP-Bezirke vor Kurzem einen Kandidaten für die Wahl am Montag nominieren wollten, passierte für SP-Verhältnisse etwas Ungewöhnliches: Es gab eine Kampfabstimmung. Gerald Bischof, Bezirkschef von Liesing, trat gegen Kalchbrenner an. Das Signal: Die Flächenbezirke wollen mehr Macht und Einfluss in der SPÖ. Kalchbrenner gewann relativ knapp, im Vorfeld wurde von einer möglichen zweiten Kampfabstimmung am Montag bzw. massiven Streichungen für Kalchbrenner gesprochen. Doch angekündigte Revolutionen finden nicht statt: Kalchbrenner wurde am Montag mit breiter Mehrheit bestätigt – bekam aber zwei Vizes aus Meidling und der Brigittenau zur Seite gestellt. (stu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2014)

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