In Zahlen: Todesgefahr auf der Straße?

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Grafik. 112 Verkehrstote im ersten Quartal und 42% Steigerung zum Vorjahr - klingt dramatisch, doch die Statistik kann man auch anders interpretieren.

112 Menschen starben im ersten Quartal 2014 im Straßenverkehr. Das sind 42 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum im Vorjahr, aber immer noch deutlich weniger als etwa 2008, als 137 Personen in drei Monaten tödlich verunglückten. Dass die Unfallstatistik 2013 so erfreulich aussieht, ist vor allem dem schlechten Wetter zu verdanken: Letztes Jahr um diese Zeit war es schneereich und kalt; Moped-, Motorrad- und Radfahrer blieben länger zu Hause.

Sieht man sich jedoch die Zahlen der Unfallopfer pro Jahr an (hier seit 1961), zeigt sich ein deutlich anderes Bild. Die Todesstatistik sinkt stets, im Jahr 2013 verunglückten so wenige Menschen tödlich wie nie zuvor. Grund dafür sind wohl vor allem die bessere Fahrzeugsicherheit und medizinische Versorgung.

453 Menschen starben letztes Jahr im Verkehr. Woran es lag? 30,6 Prozent der tödlichen Unfälle gehen auf die falsche Fahrgeschwindigkeit zurück, 17,7 Prozent auf Vorrangverletzungen. Auch interessant: Unachtsames Verhalten führte zu 12,2 Prozent der tödlichen Unfälle. SMSes, Telefonieren, Rauchen, etc. sind jedoch kaum als Unfallursache nachweisbar.

Welche Verkehrsteilnehmer leben am gefährlichsten? Während in den letzten Jahren immer weniger PKW-Insassen und Fußgänger dem Verkehr zum Opfer fielen, stieg die Zahl verunglückter Motorrad- und Fahrradfahrer.

Das erste Quartal 2014, das 112 Unfallopfer mit sich brachte, kann ein statistischer Ausreißer oder eine dramatische Wende sein. Im Vergleich der letzten Jahre lässt sich dennoch sagen: Die Straßen werden sicherer.

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