Ebola-Patientin in Liberia floh aus Spital

Desinfektions und Trainingsmaterial trifft in Liberia ein.
Desinfektions und Trainingsmaterial trifft in Liberia ein.(c) APA/EPA/AHMED JALLANZO
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Die Frau gefährdete laut Behörden Dutzende Menschenleben. Sie und ihre Familie stehen unter Quarantäne. In Liberia gibt es ein weiteres Todesopfer.

Eine mit dem Ebola-Virus infizierte Frau ist in Liberia aus einem Spital geflohen und hat Dutzende Menschen in Lebensgefahr gebracht. Die Frau habe sich angesteckt, als sie ihre später an der Seuche gestorbene Schwester versorgt habe, teilte die US-Botschaft in der Hauptstadt Monrovia mit.

Die Zeitung "Front Page Africa" berichtete am Donnerstag, die Frau habe in der Nacht auf den 29. März die Isolierstation in einer Klinik in Monrovia verlassen und ein Taxi genommen, um ihren Ehemann zu besuchen. In dem Fahrzeug befanden sich fünf weitere Menschen. Anschließend sei sie mit einem Motorradtaxi weiter gereist.

Familie unter Quarantäne

Die Gesundheitsbehörden konnten die Schwerkranke mittlerweile ausfindig machen. Sie wurde mit ihrer gesamten Familie in ihrem Haus unter Quarantäne gestellt. Die Menschen, mit denen sie in Kontakt gekommen war, seien ebenfalls kontaktiert worden und würden von Ärzten überwacht.

In Liberia starben mindestens zwei Menschen an Ebola. Neben der einen bestätigten Erkrankten gibt es nach Regierungsangaben rund ein Dutzend Verdachtsfälle.

Liberia: Opfer ohne Kontakt nach Guinea

In Liberia ist erneut ein mutmaßlicher Ebola-Fall aufgetreten. Ein Jäger aus der Waldregion von Nimba im Osten des Landes sei an hämorrhagischem Fieber gestorben, teilte das Gesundheitsministerium des westafrikanischen Staates am Donnerstag mit.

Eine Vertreterin sagte, der Mann sei niemals in Guinea gewesen oder in Kontakt mit jemandem aus Guinea gekommen, wo seit Jänner dutzende Menschen an Ebola gestorben sind. Den Angaben des Ministeriums zufolge traten bisher in Liberia 14 Fälle auf, bei denen der Verdacht auf Ebola bestand. Sechs der Betroffenen seien gestorben, darunter der Jäger.

Die an Guinea grenzende Region von Nimba ist von tropischem Regenwald bedeckt, in dem zahlreiche Tiere heimisch sind, die die ansteckende Krankheit übertragen. In Guinea gab es seit Jänner 134 Verdachtsfälle, davon waren 84 tödlich. Bei 35 Fällen wurde eine Erkrankung mit dem Ebola-Virus bestätigt.

Keine Impfung, keine Therapie

Das Ebola-Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen. In 25 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge tödlich, die Sterblichkeit ist dabei abhängig vom Erregerstrang. Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen Ebola.

(APA/dpa)

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