Die Gruppe Wien-Wein will nach dem DAC-Status für den Gemischten Satz in den nächsten zwei Jahren eine Lagenklassifizierung für den Wiener Wein herausarbeiten.
Wien. Der Fuhrgassl-Huber hat den Wien-Wein-Winzern gerade noch gefehlt. Denn mit dem jüngsten Mitglied der Gruppe (siehe oben) ist nun auch ein Winzer aus Neustift am Walde vertreten. Gemeinsam mit Winzern aus Jedlersdorf (Rainer Christ), Grinzing (Cobenzl), Mauer (Michael Edlmoser), Heiligenstadt (Mayer am Pfarrplatz) und Stammersdorf (Fritz Wieninger) ist das Sextett nun komplett.
Das passt gut zum nächsten Projekt, das sich die Winzervereinigung vorgenommen hat: Nachdem mit dem 2013er-Jahrgang der erste Wiener Gemischte Satz mit DAC-Status (Districtus Austriae Controllatus, eine Herkunftsbezeichnung für regionaltypische Qualitätsweine) auf den Markt gebracht wurde, will man sich nun den Lagen widmen. Genau genommen streben die sechs Winzer eine Lagenklassifizierung an, „nach dem Vorbild des Burgund“, wie Winzer Michael Edlmoser, gestern, Montag, bei der Jahrgangspräsentation meinte. Natürlich werde es eine „emotionale Diskussion, darüber was die großen Lagen sind“, geben, immerhin habe Wien ja auch sehr unterschiedliche Lagen. Die Lagenklassifizierung, die dem Kunden als Entscheidungshilfe – und den Winzern als Vermarktungsinstrument – dienen soll, sei jedoch ein langfristiges Projekt, das rund zwei Jahre brauchen würde. In Zukunft können sich die sechs Winzer vorstellen, dass die Klassifizierung auch über die Grenzen Wiens hinaus gelten könnte. Noch sei sie jedoch eine Vision, so Edlmoser.
40 Prozent der Wiener Rebflächen
Aktuell bewirtschaftet Wien-Wein 261 Hektar, das sind 40 Prozent der gesamten Wiener Rebfläche (660 Hektar). Wachstumspotenzial gäbe es noch, immerhin verfügt Wien laut Rebflächenverzeichnis über 720 Hektar. Die Winzergruppe hat im Vorjahr 1,2 Millionen Flaschen produziert, davon wurden 280.000 Flaschen in 38 Länder exportiert. Der Wiener Gemischte Satz – das Aushängeschild der Gruppe – wird auf 130 Hektar angebaut. 490.000 Flaschen wurden als DAC produziert. (ks)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2014)