Hans Tschuden verlässt vorzeitig den Konzern, sein Verträg läuft noch bis März 2015. Er stand schon länger unter Beschuss.
Er war schon länger "angezählt", sein Abgang nur mehr eine Frage der Zeit. Heute, Dienstag, wurde der vorzeitige Abgang von Telekom Austria-Finanzvorstand Hans Tschuden auch offiziell besigelt. Tschuden wird, wie die "Presse" exklusiv berichtete, den Konzern per 31. Mai -unmittelbar nach der am 28. Mai stattfindenden Hauptversammlung - verlassen.
Tschuden, der seit 2007 bei der Telekom arbeitet, hat einen Vertrag bis März 2015 mit einer Option auf eine Verlängerung um weitere zwei Jahre. Der Aufsichtsrat musste ihm aber spätestens mit März 2014 mitteilen, ob diese Verlängerung realisiert wird. Jetzt hat man sich darauf geeinigt, dass Tschuden sogar schon früher ausscheidet.
Wegen hoher Dividenden unter Beschuss
„Ich bedanke mich bei Hans Tschuden für die langjährige Mitwirkung als Finanzvorstand der Telekom Austria Group und besonders für die hervorragende Begleitung in der Wachstumsphase des Unternehmens. Für sein weiteres Wirken wünsche ich ihm das Allerbeste", sagte ÖIAG-Chef und Telekom-Aufsichtsratsvorsitzender Rudolf Kemler in einer offiziellen Stellungnahme.
Der gebürtige Kärntner Tschuden war schon länger unter Beschuss, unter anderem wegen sehr hohen Dividendenzahlungen auch noch zu einer Zeit, als die Telekom schon unter Ertragseinbußen litt. Außerdem machte sich Tschuden bei seinem beiden Großaktionären, der ÖIAG und der America Movil von Carlos Slim, nicht sehr beliebt, als er immer wieder betonte, dass die Telekom kein Geld brauche. Nach der teuren Frequenzauktion, bei der die Telekom eine Mrd. Euro zahlen musste, sind die Kassen des Konzerns jedoch leer. Kemler hatte erst vor kurzem eine große Kapitalerhöhung in Aussicht gestellt.
Gute Karten für Mayrhofer
Als interimistischer - oder sogar definitiver- Nachfolger wird Siegrfried Mayrhofer gehandelt. Er gilt als versierter Finanzfachmann und verantwortet derzeit das Finanzressort bei A1.