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Was wird aus ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz? 

ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz
ORF-Korrespondent Christian WehrschützAPA/FLORIAN WIESER
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Es ist unklar, ob die Ukraine das Visum des Korrespondenten verlängert. Der ORF akkreditiert indes zwei weitere Journalisten für die Kriegsberichterstattung dort

„Kein Visum mehr, dafür 2 ‚Aufpasser‘“. So betitelt die „Kronen Zeitung“ plakativ ihren aktuellen Beitrag über Christian Wehrschütz. Und berichtete, dass der ORF-Korrespondent trotzdem vor Ort bleibe und auf eine Verlängerung seines Visums hoffe. Schon zuvor hatte der „Standard“ geschrieben, dass die Ukraine dies verweigern könnte. Die Debatte um den erfahrenen Osteuropa- und Balkankorrespondenten zieht jedenfalls weite Kreise – heute, Mittwoch, äußerte sich bereits der ukrainische Botschafter Vasyl Khymynets. Zum Vorwurf eines „ungerechtfertigten Eingriffs in die Pressefreiheit“, wenn Wehrschütz nicht mehr vor Ort berichten könnte, sagte er: „Das Akkreditierungsverfahren ist für alle Journalisten gleich. Allerdings gehört dieses auch respektiert.“

Was war passiert? Natürlich gibt es eine länger zurückliegende Vorgeschichte. Als Stein des Anstoßes galt bislang aber ein Mitte August ein von Wehrschütz verantworteter „ZiB1“-Bericht. Wehrschütz hatte darin über Korruptionsfälle rund um die Stellungskommissionen (Wehrersatzämter) in der Ukraine berichtet: Wehrpflichtige zahlen Bestechungsgelder an die Leiter, um vom Kriegsdienst befreit zu werden. Das Problem: Wehrschütz unterlegte seinen Bericht mit Bildmaterial, das mit dem Inhalt des ZiB-Berichts nichts zu tun hatten. Was den Vorwurf aufkommen ließ, der ORF sei russischer Propaganda aufgesessen. Der ORF wie auch Wehrschütz gestanden den Fehler ein und stellten die Angelegenheit richtig.

Was wird nun also aus Wehrschütz? Kann er nicht mehr aus der Ukraine berichten? Der ORF hofft offenbar weiter und „sieht einer Verlängerung der Akkreditierung von Christian Wehrschütz positiv entgegen“, wie es in einem Statement gegenüber der „Presse“ heißt. Die Anträge seien „im Laufen“. Und man hat zwei weitere Journalisten für die Ukraine akkreditiert, „um die Berichterstattung in einem im Informationskrieg immer unübersichtlicheren Umfeld zu optimieren und weiter auszubauen“. Wer die beiden sind, blieb bis dato unbeantwortet. (rovi)

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