Globetrotter

Wenn das Fernsehen mit der Glaubwürdigkeit spielt

Öffentlich-rechtlicher Rundfunk. Der ORF ist keine Ausnahme, in ganz Europa geraten TV-Anstalten in sehr unruhige Gewässer.

Die Schrecksekunde dauerte dann doch drei Tage. Am Freitag, den 18. August, entschuldigte sich die ORF-Redaktion in der ZiB 1 für den Fehler in einem Beitrag, der in der wichtigsten Nachrichtensendung des Hauses am 15.8. ausgestrahlt worden war. Der erfahrene Osteuropa- und Balkankorrespondent Christian Wehrschütz hatte darin über Korruptionsfälle rund um die Stellungskommissionen (Wehrersatzämter) in der Ukraine berichtet: Wehrpflichtige zahlen Bestechungsgelder an die Leiter, um vom Kriegsdienst befreit zu werden.

Das Problem: Wehrschütz unterlegte seinen Bericht mit Bildmaterial, das die angebliche Festnahme von Wehrdienstverweigerern zeigen sollte, in Wahrheit aber die Verhaftung eines Spions des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB durch die ukrainische Abwehr in Odessa sowie einen Polizeieinsatz gegen protestierende ukrainische Studenten an der Grenze zu Polen zeigt. Beides Ereignisse, die mit dem Inhalt des ZiB-Berichts nichts zu tun hatten.

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