Inselkoller gibt's hier nicht

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Die 101 coolsten Privatinseln der Welt: Flittern wie William und Kate, stranden wie Robinson Crusoe, sich vergnügen wie Mick Jagger und stylish zelten wie die designaffinen Schweden.

Keine Sorgen, dass deutsche Handtücher schon in aller Hergottsfrüh die Designerliegen am Pool verschandeln. Keine Diskussionen, ob man nun Meerblick gebucht hat oder nicht: Das Mieten einer Privatinsel befreit aufs Angenehmste von den unschönen Begleiterscheinungen des gemeinen Strandurlaubs – und ist mittlerweile auch nicht mehr nur Mick Jagger und Mitgliedern des britischen Könighauses vorbehalten. Eine Auswahl für den nächsten durchgestylten Urlaub.

Die Promi-Inseln

Die Mutter aller Promi-Inseln ist Mustique. Hier wurden in den 1970er-Jahren legendäre Feste gefeiert, urlaubte die Schwester der Queen genauso wie Mick Jagger. Der Name der Villa, die auf dem begehrtesten Aussichtspunkt der Karibik-Insel thront, legt davon noch heute ein beredtes Zeugnis ab: In der Opiumvilla können bis zu 14 Gäste, betreut von sechs Angestellten, herausfinden, worin die Anziehungskraft dieser Insel lag und liegt. Aber auch die anderen Villen auf der Insel, die sich selbst die „Hauptstadt urlaubender Zelebritäten“ nennt, bieten jeden erdenklichen Luxus. Für Wochenpreise von 3650 bis zu 100.000 Euro dürfen die Gäste das auch erwarten.

Wesentlich ruhiger ging es in den 1970ern noch auf Necker-Island zu: Als Virgin-Atlantic-Inhaber Richard Branson das Eiland kaufte, war die Britische Jungfrauen-Insel noch unbewohnt. Das hat sich geändert, wenn der Brite nicht gerade mit Freunden wie Kate Winslet oder Ron Wood ein paar Tage ausspannen möchte, kann die ganze Insel samt ihrer Villen im balinesischen Stil gemietet werden. Bis zu 28 Gäste finden hier Platz, zu haben ist das Eiland ab knapp 40.000 Euro. Pro Nacht.

Wer flittern möchte wie die Windsors, muss rund 3300 Euro pro Nacht und Nase ausgeben: Dafür gibt es die Villa Nummer elf auf North Island, in der Kate und William ihre Flitterwochen verbracht haben. Vergangenen Sommer taten es ihnen Prinzessin Madeleine samt Gatten nach und kürten die Seychellen-Insel für einen standesgemäßen Honeymoon.

Die aus der Werbung

Weiße Strände, blaues Meer, wiegende Palmen und Flip-Flops als einzig denkbares Schuhwerk – wer diese Art von Insel sucht, dürfte auf Toberua seinem Paradies schon ziemlich nahekommen. Über zwei Hektar groß sind die Sandstrände dieser Fidschi-Insel, die für rund 4500 Euro am Tag gemietet werden kann und bis zu 30 Personen Platz in traditionellen Bambushäusern bietet.

Nicht nur für Fischreiher dürfte dagegen das australische Heron Island ein attraktiver Ort sein: Hier am Great Barrier Reef sind vor allem Schnorchler und Taucher gut aufgehoben, über 30Tauchspots werden von hier aus angesteuert, 15 davon sind weniger als 15 Minuten vom Strand entfernt. Das allein stehende Beach House mit Privatstrand gibt es ab 700 Euro pro Nacht und Person.

Soneva Fushi verspricht dagegen echtes Robinson-Crusoe-Feeling. 1400 Meter lang und 400 Meter breit bietet die Tropeninsel im Baa-Atoll der Malediven neben weißen Stränden einen dichten Dschungel, der komforthalber mit hölzernen Stegen durchzogen ist. Die Gäste ruhen in Villen, die zwischen rund 500 und 1400 Euro pro Nacht kosten, je nachdem, ob es die einfache Luxusvariante oder jene mit eigenem Pool, Wasserrutsche und Baumhaus sein soll.

Die Kühleren

Flip-Flops sind hier nicht immer das Schuhwerk der Wahl, auch wenn der englische Sommer immer heißer wird. Auf der vom britischen Festland nur durch eine Gezeitenstraße getrennten Insel Osea hat die Barbour-Jacke wohl eher ein Heimspiel. Hier gibt es Dörfer aus dem 17.Jahrhundert, Herrenhäuser und Strandcottages, die je nach Saison ab 365 Euro pro Woche zu haben sind.

Auf Stora Rollingen können Wetterfeste auf einem ehemaligen Wikingerstützpunkt leben. Eine Stunde von Stockholm entfernt bietet die schwedische Privatinsel Ruhe und Abgeschiedenheit mit Blick auf den Mälarsee. Das Familienhaus hat gerade einmal vier Schlafzimmer, außerdem gibt es Stallungen, eine Jagdhütte und einen Golfplatz mit sechs Abschlagspunkten. Zu haben ist das Inselvergnügen ab 17.000 Euro pro Woche, helle schwedische Sommernächte und ein paar Gelsen inklusive.

Vom Leuchtturmwärterhaus aus Wale zu beobachten ist ein exklusives Vergnügen, dass Nisomanen auf der East Brother Insel in der San Pablo in Kalifornien erleben können. Auch der Ausblick Richtung Festland muss sich nicht verstecken – hier deutet sich mit der Silhouette von San Francisco eine Alternative für jene Tage an, an denen walmäßig nicht so viel los ist. Zu haben ist eines der vier Doppelzimmer auf der lächerliche zehn Schiffsminuten vom Festland entfernten Insel ab rund 215 Euro pro Nacht.

Die Ausgefallenen

Übernachtungen auf Spitbank Fort sind eine sichere Sache: Man schlummert hinter sechs Meter dicken Mauern. 1878 in der Meerenge Solent vor Portsmouth dafür gebaut, den größten Marinestützpunkt des Britischen Empires zu schützen, sieht sich das Fort heute als Bewahrer der Dekadenz der guten alten Zeit. In neuen Zimmern bieten die Briten ihren Gästen hier laut Selbstbeschreibung „den Pomp des alten Empires“. Zu haben ist dieser ab 17.000 Euro pro Nacht für die ganze Insel.

Der Charme der alten Zeiten lebt auch auf Hunt Island, einer Insel tief im Herzen von Nova Scotia. Allerdings der Charme der Lederstrumpf-Romane: Genächtigt wird urig in der Blockhütte, und im Bootshaus liegen Boote, Kajak und Surfbretter bereit. Schließlich wird der Ponhook Lake bis zu 23 Grad warm – im Hochsommer. Zu haben ist der kanadische Inseltraum ab 200 Euro pro Nacht.

Wer dekadenten Luxus wie Blockhütten nicht braucht, wird vielleicht auf der schwedischen Insel Bergholmen glücklich. Hier bietet die Island Lodge ein besonderes Öko-Outdoor-Erlebnis an: Kleine Gruppen finden in den sieben Hightechzelten ruhige, abgeschiedene Unterkünfte mit Blick auf den Schärengarten. Die chic eingerichteten Zelte haben Holzöfen für die kühleren Tage, außerdem gibt es ein 40 Grad warmes Sprudelbad zum Aufwärmen. Preise auf Anfrage.

Die Stylischen

Das philippinische Dedon Island erfreut Designfreunde stilecht mit Rattanmobiliar und frei schwingenden Sesseln und Ruhebetten. Nicht, dass das Auge sonst nicht entzückt würde: Das alles schwingt inmitten von Mangrovenwäldern, an weißen Stränden mit glitzerndem Wasser an der Südostspitze des Surferparadieses Siargao. Preise auf Anfrage.

Winzig und stilvoll: Direkt vor der Küste Sri Lankas hat sich der exzentrische Teemagnat Count de Mauny in den 1920er-Jahren auf Taprobane Island ein elegantes Refugium errichten lassen. Die oktogonale Villa mit vier Schlafzimmern im feinsten Kolonialstil – mit weiß gefliesten Böden, hohen, getäfelten Decken und feinen englischen Möbeln – sowie Terrassen sonder Zahl beweist, dass wahre Eleganz zeitlos ist. Die komplette Insel ist für 1000 bis 2000 Euro pro Tag zu mieten.

„Robinson Crusoe hat den Gestrandeten-Chic erfunden, doch Banyan Tree Madivaru perfektioniert ihn“, sagt Inselspezialist Farhad Vladi. Auf der Seychellen-Insel trifft die lokale moderne Innenarchitektur auf aus dem Holz der legendären Coco-de-mer-Palme gefertigte Kunstwerke einheimischer Künstler. Die 36 stylischen Villen gibt es für 840 bis 2500 Euro pro Nacht und Haus.

>> vladi-private-islands

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.04.2014)

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