Die Bilanz

Großes Gedränge auf den Seidenstraßen

Chinesischer Seidenstraßenzug nach Europa: Marktanteil der Bahn blieb sehr klein.
Chinesischer Seidenstraßenzug nach Europa: Marktanteil der Bahn blieb sehr klein.Bao dongsheng/AP/picturedesk.com
  • Drucken
  • Kommentieren

China lernt gerade die Finanzrisken seiner Seidenstraßen-Initiative kennen. Das muss die geplante Gegen-Seidenstraße des Westens nicht unbedingt kopieren.

Zum Zehnjahresjubiläum bekommt das chinesische Jahrtausendprojekt „Neue Seidenstraße” Konkurrenz: Eine Gruppe von Industriestaaten plant wie berichtet unter Führung der USA (die EU ist ­natürlich auch dabei) ein gewaltiges Gegenprojekt, den „India–Middle East–Europe Economic Corridor“ (Imec), der Europa infrastrukturell mit dem aufstrebenden China-Konkurrenten Indien unter Einbeziehung einiger Länder des Mittleren Ostens verbinden soll.

Es ist ein schwerpunktmäßig geopolitisches Projekt, so wie die „Neue Seidenstraße“ der Chinesen auch. Es zielt darauf ab, den expansionistischen Bestrebungen des immer autokratischer werdenden China ein demokratisches Gegenmodell entgegen zu setzen (wenngleich die arabischen Autokratien des Mittleren Ostens vielleicht nicht ganz in dieses Schema passen). Es geht also um Einflusssphären und Machtpolitik. China hat es mit seiner Seidenstraßeninititaive vor allem in Afrika und Südostasien, aber auch in Südamerika ja vorexerziert: riesige Infrastrukturprojekte, von Peking finanziert und von chinesischen Unternehmen gebaut, die zahlreiche Länder in unangenehme finanzielle Abhängigkeit gebracht und chinesischen Banken jede Menge Kreditausfälle beschert haben.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.