Elon Musk, 2004 an seinem Schreibtisch in El Segundo, dem Sitz seiner Weltraumfirma Space X.
Biografie

Zwischen Genie, Superstar und Bösewicht: Wer ist Elon Musk?

Kaum jemand hat die jüngere Technologiegeschichte vom Elektroauto bis zur privaten Raumfahrt so geprägt wie Elon Musk. Eine neue Biografie gibt aufschlussreiche Einblicke in den erratischen Charakter des 52-Jährigen.

Muss man menschlich „ein Arschloch“ sein, wenn man die Welt verändern will? Offenbar.

Liest man die neue Biografie von Elon Musk, der unter anderem Tesla groß gemacht hat, dann erinnern die Erzählungen von Autor Walter Isaacson über weite Teile an das Leben von Steve Jobs. Auch über den verstorbenen Apple-Chef hat Isaacson eine dicke, detailreiche Biografie geschrieben (schlichter Titel: „Steve Jobs“) und darin unter anderem enthüllt, wie Jobs seine uneheliche Tochter Lisa verleugnet hat und deren Mutter daher von Sozialhilfe leben musste oder wie er seinen Apple-Mitgründer und Freund, Steve Wozniak, zu Beginn der Zusammenarbeit um ein paar Tausend Dollar betrogen hat.

Nach der letzten der 832 Seiten umfassenden Musk-Biografie (auch hier der schlichte Titel „Elon Musk“, in der deutschen Übersetzung mit dem unnotwendigen Zusatz „Die Biografie“) ist eines sicher: Für Musk will man nicht arbeiten. Nicht weil er fordernd ist, nicht weil er ein Mikromanager ist, nicht weil er schier manisch optimieren und das Letzte aus seinen Mitarbeitern herausholen will – bei seinem Weltraumunternehmen Space X adaptierte ein Ingenieur einen 30 Dollar teuren Verschluss einer WC-Türe, statt einen Verschluss der Nasa um 1500 Dollar zu verwenden –, sondern weil ihm jegliches Mitgefühl und Einfühlungsvermögen zu fehlen scheinen.

„Er konnte ein Arschloch sein“, schreibt Biograf Isaacson über Musk, den er für das Buch zwei Jahre lang begleitet hat. In seiner Biografie über Jobs kommt dieser selbst zur Erkenntnis: „Sie haben also herausgefunden, dass ich ein Arschloch bin. Was ist daran neu?“

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