Klassik-Kritik

Groissböck als Liedersänger: So lieblich kann ein voller Bass sein

Bruckner-Lieder waren ein Höhepunkt des Abends mit dem österreichischen Sänger Günther Groissböck im Musikverein.
Bruckner-Lieder waren ein Höhepunkt des Abends mit dem österreichischen Sänger Günther Groissböck im Musikverein.IMAGO
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Kleinodien von Robert Schumann bis Richard Strauss präsentierte der österreichische Sänger mit dem wohl gefragtesten Begleiter der Branche, Malcolm Martineau.

Am Freitag den Peneios in „Daphne“ und am Sonntag den König Marke in „Tristan und Isolde“ an der Staatsoper, dazwischen zum „Drüberstreuen“ einen Liederabend im Musikverein: Das war ein geballtes Wochenende für Günther Groissböck. Für den Brahms-Saal hatte er ein Programm mit Kleinodien von Robert Schumann, Hans Rott, Anton Bruckner, Hugo Wolf, Richard Strauss und Gustav Mahler gewählt – und den wohl gefragtesten Begleiter der Branche, Malcolm Martineau. Letzterer konnte die so verschiedenen Stimmungen der Lieder, von Kriegs-Erzählung über Geistergesang bis zu Erklärungen der Zuneigung, ideal vermitteln und war dem Sänger stets ein aufmerksamer, gut auf dessen Wirken eingehender Begleiter.

Groissböck, der international für Partien von Mozart bis Verdi, Wagner und Strauss gefragt ist und an der Wiener und der Bayerischen Staatsoper sowie der Metropolitan Opera New York besonders daheim ist, gelang es meist gut, die große Fülle seiner Stimme in für die Gegebenheiten adäquatem Zaum zu halten. Bei „Belsazar“ von Robert Schumann war seine Tongebung besonders durchdringend, hier hielt er gut die Balance zwischen königlichem, Respekt einflößendem Ausdruck und fast angstvoll präsentierten Passagen.

Selbst Rasantes ist gut artikuliert

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