Luftfahrt

Warum AUA-Flugzeuge zuletzt öfter umdrehen mussten

Bei ihren Flügen nach Nordamerika setzt die AUA vornehmlich auf Boeing-767. Die letzten Überbleibsel aus der Übernahme der Lauda Air gehen inzwischen in Richtung des Endes ihrer Lebensdauer – und hätten eigentlich schon längst ausgetauscht werden sollen.
Bei ihren Flügen nach Nordamerika setzt die AUA vornehmlich auf Boeing-767. Die letzten Überbleibsel aus der Übernahme der Lauda Air gehen inzwischen in Richtung des Endes ihrer Lebensdauer – und hätten eigentlich schon längst ausgetauscht werden sollen.Wolfgang Simlinger via www.imago-images.de
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Nachdem Ende August bereits zweimal ein Langstreckenflug der AUA in die USA ausgefallen ist, traf es am vergangenen Wochenende Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei seinem Flug zur UNO-Vollversammlung in New York. Ein Grund für die häufigen Flugausfälle hängt mit der Coronapandemie zusammen.

Dass kaputte Flugzeuge auch wichtige Reisen von Politikern mitunter stark beeinträchtigen können, musste unlängst die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock erfahren, deren Reise nach Australien, Neuseeland und Fidschi sogar komplett abgesagt werden musste. Am vergangenen Wochenende traf es nun den heimischen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Er konnte seine Reise zur UNO-Vollversammlung in New York nur verspätet antreten, da das AUA-Flugzeug (eine Boeing 777) aufgrund technischer Probleme ebenfalls streikte.

Dies war nicht das erste Mal, dass es Probleme bei Flügen der AUA von Wien nach Nordamerika gibt. Bereits Ende August musste die heimische Lufthansa-Tochter zweimal hintereinander einen Flug nach New York absagen. Beim ersten Mal war ein Vogelschlag der Grund, beim zweiten jedoch ebenfalls ein technischer Defekt, der behoben werden musste.

Natürlich kann diese aktuelle Häufung von technischen Defekten ein Zufall sein, allerdings dürfte er auch mit dem Alter der eingesetzten Maschinen zusammenhängen. Bei ihren Flügen nach Nordamerika setzt die AUA nämlich vornehmlich auf Boeing-767. Diese sind sozusagen die letzten Überbleibsel aus der Übernahme der Lauda Air im Jahr 2001. Waren die Boeings zehn Jahre zuvor der Stolz der damals noch eigenständigen Fluglinie, mit der Linienflüge nach Miami, Los Angeles oder Bangkok durchgeführt wurden, gehen die Flugzeuge inzwischen auf das Ende ihrer üblichen Lebensdauer zu – und hätten eigentlich schon längst ausgetauscht werden sollen.

Pandemie verzögerte den geplanten Austausch

Dem kam allerdings die Coronapandemie dazwischen. Durch die Lockdowns und das wochenlange Grounding im Jahr 2020 ging es bei AUA und Lufthansa plötzlich um das Überleben. An Investitionen in Milliardenhöhe, wie sie für neue Langstreckenflugzeuge notwendig sind, war vorerst nicht mehr zu denken. Doch auch diese Zeit ist inzwischen vorbei, und daher konnte die AUA heuer nicht nur eine deutliche Rückkehr in die Schwarzen Zahlen vermelden, sondern auch die Entscheidung für neue Langstreckenflugzeuge.

So sollen ab 2024 sukzessive neue 787-Dreamliner sowohl die noch drei vorhandenen alten 767 als auch die ebenfalls in die Jahre gekommenen sechs 777 der Fluglinie ersetzen. Bis 2028 werden zehn Stück der neuen Flugzeuge in die Flotte aufgenommen und sämtliche jetzigen Langstreckenmaschinen ersetzen. Dann dürfte auch die Häufigkeit von technischen Defekten wieder zurückgehen. (jaz)

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