Leitartikel

Der Westen kann die dunkle Seite Indiens nicht mehr ignorieren

Schon damals waren die Beziehungen kühl: Narendra Modi (rechts) und Justin Trudeau
Schon damals waren die Beziehungen kühl: Narendra Modi (rechts) und Justin Trudeau APA / AFP / Evan Vucci
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Kanada muss beweisen, dass die Regierung in Delhi Gegner im Ausland ermordet. Stimmen die Vorwürfe, müssen USA und EU reagieren. Auch wenn es unbequem ist.

Ein brisanter Polit-Thriller bringt die wacklige globale Sicherheitslage noch mehr aus der Balance. Und das just zum Auftakt der UN-Generalversammlung: Quasi über Nacht bekommt Indien, bevölkerungsreichste Demokratie der Welt und von westlichen Granden als Gegengewicht zu China intensiv umworben, von der kanadischen Regierung den Schurkenstaaten-Stempel aufgedrückt. Stimmen die Vorwürfe des Premiers, dann zu Recht: Justin Trudeau beschuldigt Indiens Regierung, in den Mord eines kanadischen Staatsbürgers auf kanadischem Boden verwickelt zu sein. Der prominente Aktivist Hardeep Singh Nijjar kämpfte dort für einen unabhängigen Sikh-Staat.

Vieles spricht dafür, dass Trudeaus Vorwurf substanziell ist: Nicht nur die kanadische Opposition sichert ihm Unterstützung zu. Sondern auch Australien und Großbritannien, die ein enges Verhältnis zu Indien pflegen. Delhi hingegen reagiert – wenig überraschend – entrüstet. Umso wichtiger ist es, dass Trudeau seine schockierende Anklage mit stichhaltigen und überzeugenden Beweisen untermauert. Und zwar öffentlich und schnell.

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