Modewoche Mailand

Das Cabaret Fledermaus gastiert mit Arthur Arbesser bei Max Mara

Für Max Mara bediente sich Designer Arthur Arbesser auch am eigenen Archiv.
Für Max Mara bediente sich Designer Arthur Arbesser auch am eigenen Archiv.Giulio Tanzini
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Der Designer aus Wien entwarf auf Einladung von Max Mara Weekend eine Kapselkollektion für 2024, mischte Entwürfe aus seinem Archiv mit Jugendstilzitaten.

„Einmal noch Wien“, sagt Arthur Arbesser und fügt verschmitzt hinzu, „und dann reicht es auch fürs Erste“. Seine Fans in der Mailänder und internationalen Modewelt werden ihm da freilich nicht zustimmen, schließlich ist Arbesser mit seinen kunstsinnigen, hochkulturaffinen Kollektionen bekannt geworden. Ausstattungsarbeiten für Theater, Ballett, Oper vervollständigen das Bild und verliehen ihm ein Profil, das die Max-Mara-Gruppe auf ihn aufmerksam werden ließ. Für die Kapselkollektionen von Gastkreativen verpflichtet man üblicherweise Menschen aus einem anderen Bereich. Arthur Arbesser ist der erste Modedesigner, der mit der Aufgabe betraut wurde.

Für die Weekend-Zweitlinie von Max Mara bediente sich Arbesser ausgiebig in seinem eigenen Archiv, was schon einmal einen markant Wienerischen Grundton setzte. Ebenfalls zu sehen: Die weiße Version eines Seidenkleides, das Rebecca Horner beim von ihm ausgestatteten Neujahrsballett getragen hatte .„Ein Ort, von dem ich mich diesmal inspirieren ließ, weil er auch mit Tanz zu tun hat und für den Wiener Jugendstil steht, ist das historische Cabaret Fledermaus, ausgestattet von Josef Hoffmann“, erzählt Arthur Arbesser weiter. Er selbst malte mit Ölfarben die Originalfliesen des Cabarets nach und übertrug dieses Motiv auf den Stoff eines Kleides.

Beim Neujahrsballett trug Rebecca Horn das Kleid in Grün.
Beim Neujahrsballett trug Rebecca Horn das Kleid in Grün. Giulio Tanzini

Eine Fotostrecke, mit der die Kollektion inszeniert wurde, entstand ebenfalls in Wien, in der Aula der Akademie der Bildenden Künste und vor der Secession. Die Wiener Mischung, die sich Max Mara von Arbesser gewünscht hatte, war also jedenfalls gelungen. Und auch das Quäntchen Hochkultur in „Phantasie“ (so der Titel der Kollektion) war mehr als nur ein bisschen präsent.

Stimmigerweise zeigte man die Entwürfe in einer Galerie, in der zeitgleich Shlomo Harush Kunstwerke ausstellte. Titel der Schau: „Now is Then and Then is Now“. „Und das passt ja auch zu Wien, der Stadt mit einer so reichen Vergangenheit, die doch ganz im Jetzt lebt“, kommentierte dies Arthur Arbesser.

Zwischen Arbessers Entwürfen gab es auch Kunstwerke von Shlomo Harush zu beäugen.
Zwischen Arbessers Entwürfen gab es auch Kunstwerke von Shlomo Harush zu beäugen.Giulio Tanzini

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