Alkoholfreier Trend

Ottakringer verkauft weniger Bier und mehr Limonade

Weniger Bier, dafür mehr Limonaden verkaufte Ottakringer im ersten Halbjahr.
Weniger Bier, dafür mehr Limonaden verkaufte Ottakringer im ersten Halbjahr. Clemens Fabry/Die Presse
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Im Vorjahr hatte Bier noch die Nase vorn. Heuer verzeichneten Limonaden im Verkauf ein Plus von knapp 16 Prozent.

Die Jugend trinkt heute weniger. Während die durchschnittliche Alkoholkonsummenge der Erwachsenen in Österreich in den letzten zehn Jahren ungefähr stabil ist, ist bei Jugendlichen ein deutlicher Rückgang festzustellen. Junge Singles daten zunehmend alkoholfrei und auch sonst scheint der Wunsch nach einem gesunden, bewussten Sein der Generation Z die Sehnsucht nach dem Rausch zu verdrängen. Das macht sich auch beim Wiener Getränkekonzern Ottakringer bemerkbar.

Im ersten Halbjahr 2023 hat der Konzern weniger Bier, dafür aber mehr Mineralwasser und Limonaden verkauft. Mit 311.600 Hektoliter (plus 15,9 Prozent) brachte man mehr Limonaden und andere Jugendgetränke an die Leute als Bier (264.200 Hektoliter, minus 5,8 Prozent). Im Vorjahr hatte Bier noch die Nase vorn. Über 60 Prozent der Absatzmenge (1,06 Mio. Hektoliter) entfallen auf Mineralwasser.

In Summe stiegen die abgesetzten Mengen und der Umsatz, unter dem Strich blieb ein minimaler Verlust übrig, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Die hohe Inflation und zurückhaltendes Konsumverhalten belasten das Unternehmen durchaus, man rechne dennoch 2023 mit mehr Umsatz und einem besseren Betriebsergebnis als 2022.

Coronapandemie hinter sich gelassen

Zwar sei das erste Halbjahr 2023 die erste Periode seit 2019 ohne negative Einflüsse der Coronapandemie - vor allem in der Gastronomie - dennoch gebe es weiter „Verwerfungen auf den Beschaffungsmärkten“ und viel Unsicherheit und Inflation. Auch hohe Energie- und Rohstoffpreise belasten den Getränkekonzern, heißt es im Halbjahresbericht.

Im ersten Halbjahr verbuchte Ottakringer 126,8 Millionen Euro Umsatz, um 13 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode. Inflationsbereinigt würde der Umsatz aber immer noch unter dem Vorkrisenniveau liegen. Das Betriebsergebnis fiel mit 577.000 Euro auf weniger als die Hälfte des Vorjahreswertes, das Periodenergebnis war mit einem Verlust von 42.000 Euro sogar minimal in den roten Zahlen. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres hatte es 712.000 Euro Gewinn gegeben. (APA/red.)

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