Philosophicum Lech

Ist Hoffnung das schlimmste aller Laster?

Auftakt zum Philosophicum Lech: Michael Köhlmeier (rechts) erzählt wilde Geschichten, Konrad Paul Liessmann macht sich kluge Gedanken dazu.
Auftakt zum Philosophicum Lech: Michael Köhlmeier (rechts) erzählt wilde Geschichten, Konrad Paul Liessmann macht sich kluge Gedanken dazu. Philosophicum Lech / Kirstin Hauk
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Dass durch Hoffen nicht alles gut wird, zeigte sich schon beim Auftakt des Symposiums mit Köhlmeier und Liessmann. Pandoras Büchse der irritierenden Gedanken ist geöffnet.

Die Götter können uns nicht leiden. Jedenfalls nicht die der alten Griechen. Denn nach ihrer Mythologie hat uns ein Titan geschaffen, einer der Erzfeinde der Götter. Und weil nicht nur dieser Prometheus, sondern auch wir Menschen gegen den Olymp aufbegehrten, strafte uns Zeus, indem er uns eine Büchse unterjubelte. Dieses Behältnis der schönen Pandora enthielt alle Übel: Sterblichkeit, Krankheit, die Laster – und ganz zuunterst die Hoffnung. Wie bitte? Die Hoffnung, die doch unter Christen als Kardinaltugend gilt? Ist sie nicht „ein Antidot, ein Therapeutikum“ zum Ertragen der Übel? Sollte auch sie nur ein Laster sein, das schlimmste gar, ein „wollüstiges Sehnen nach einer Zukunft, die nicht eintritt“?

Man sieht: Der Philosoph Konrad Paul Liessmann und der geniale Geschichtenerzähler Michael Köhlmeier haben mit der Hoffnung nur ein scheinbar leichtgewichtiges Thema für das 26. Philosophicum in Lech gewählt. Schon mit ihrer beliebten Doppelconférence zum Auftakt des Symposiums am Mittwochabend zeigten sie: So unschuldig und rundweg wünschenswert ist diese optimistische Haltung zur Zukunft gar nicht.

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