Lehrling Lee-Marco Sieme im Internat der Landesberufsschule Bad Gleichenberg.
(Aus)Bildung

Leben im Internat: „So wächst man mehr zusammen“

Früher waren sie eine Drohung, gleichzeitig eilte ihnen ein guter Ruf voraus: Internate haben sich im Laufe der Zeit gewandelt. Heute geht es neben der Ausbildung auch um das Freizeitangebot.

Seine Erinnerungen an die schottische Privatschule sind im Großen und Ganzen fürchterlich. Er wurde „Fatty“ genannt und wegen seiner Ohren gehänselt. Wenn er nachts schnarchte, wurde er mit Gegenständen beschmissen. Die Schule selbst, Gordonstoun, nannte er „Colditz mit Kilt“, ein Verweis auf das Nazi-Kriegsgefangenenlager für Offiziere in Sachsen. Seine Zeit in Gordonstoun sei nichts anderes gewesen als eine Haftstrafe, sagte der britische König Charles einst. Das Internat – „die Hölle“.

Es sind oft gegensätzliche Erinnerungen, wenn von Internaten die Rede ist. Einerseits an die Strenge, die Disziplin, die Züchtigung, die Trennung von der Familie. Andererseits an die Freundschaften, den Zusammenhalt, das Erwachsenwerden im Kollektiv. „Früher gab es die Drohung: Wenn du nicht brav bist, gehst du ins Internat“, sagt Heimo Kump, Fußballtrainer und Erziehungsleiter an der Höheren Internatsschule des Bundes (HIB) Graz-Liebenau. Für heute könne das nicht mehr gelten. Heute spreche man von familiärer Atmosphäre.

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