Kleingärten

Im Paradies am See von Breitenlee

Im Kleingartenverein Breitenlee habe der Bauboom eingesetzt, erzählt Parzellenbesitzerin Nicole Schenk. Dass sich der SPÖ-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy so kurz vor der Widmung eingekauft habe, erzeuge „ein komisches Bild“.
Im Kleingartenverein Breitenlee habe der Bauboom eingesetzt, erzählt Parzellenbesitzerin Nicole Schenk. Dass sich der SPÖ-Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy so kurz vor der Widmung eingekauft habe, erzeuge „ein komisches Bild“. Clemens Fabry
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36.000 Kleingärten gibt es in Wien, das macht sie in der Zwei-Millionen-Stadt heiß begehrt, nicht nur in der Donaustadt. Wenn einen Maximalzaunhöhen, Baumvorschriften und nörgelnde Nachbarn nicht stören.

Ob Platzwart oder englischer Gärtner, beide wären wohl stolz, hätten sie so einen Rasen wie Nicole Schenk. Die Halme auf gut vier Zentimeter gestutzt, kein Löwenzahn oder Gänseblümchen, die sich in die grüne Fläche verirrt haben, die wirkt, als wäre sie gerade frisch ausgerollt. Fast Perfektion, nur die tönernen Fliegenpilze und die Froschstatue am Zaun brechen mit der Ordnung – und die Eibenhecke, die schon ordentlich in die Höhe sprießt, dafür aber den Garten vom Nachbarsgrundstück abschirmt. Trotzdem, im Kleingartenverein Breitenlee in der Donaustadt bleibt wenig unbemerkt.  

So manche hätten das gern anders. Allen voran der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy, seit 2020 ebenfalls Besitzer einer Parzelle im Kleingartenverein (KGV) „Sport- und Erholungszentrum Breitenlee“. Dass er das Grundstück kaufte, und nur ein Jahr danach die von den Breitenleer Kleingärtnern lang ersehnet Umwidmung in Bauland erfolgte, sorgt seit gut einer Woche für Wirbel in der Wiener SPÖ. Zumal neben Nevrivy noch drei andere SPÖ-Politikerinnen Grundstücke erworben haben, die so wie der Bezirksvorsteher von den durch die Umwidmung gestiegenen Grundstückswerten profitierten.

„Dass die Umwidmung irgendwann kommen soll, davon haben wir alle gewusst“, sagt Schenk. Das sei schon Thema gewesen, als sie ihre rund 500 Quadratmeter große Parzelle 2013 von einer Bekannten übernommen habe. Bloß das Wann sei die große Frage gewesen. Dass der Bezirksvorsteher dann so kurz vor der Umwidmung ebenfalls eingekauft habe, ergebe laut Schenk „schon ein komisches Bild“.

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