Politik und Kultur

„Für mich geht sich das nicht aus“: Eva Rossmann lehnt Literaturpreis aus NÖ ab

Die Schriftstellerin Eva Rossmann ist eine Vielschreiberin.
Die Schriftstellerin Eva Rossmann ist eine Vielschreiberin.Mirjam Reither
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Die Krimiautorin will den Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur nicht haben. Der „absurde Gender-Erlass“ gab den Ausschlag.

„Eigentlich wollte ich das nicht öffentlich machen“, sagt Eva Rossmann. Die Autorin von mehr als zwanzig Krimis schrieb schon im Sommer ein Mail an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Und teilte ihr mit, dass sie den Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur nicht annehmen werde. „Es ging mir aber nicht darum, empört zu sein“, sagt sie gegenüber der „Presse“. Sondern darum, dass sie es mit ihren Standpunkten nicht vereinbaren könne, einen Preis „von einer solchen Regierung anzunehmen. Für mich geht sich das nicht aus“. Die FPÖ, die in Niederösterreich bekanntermaßen mit der ÖVP regiert, würde sich nicht an demokratische Spielregeln halten. Sondern Hetze verbreiten.

Der Preis war Rossmann bereits im Mai zuerkannt worden. Zuerst hatte sie überlegt, ihn anzunehmen und das Preisgeld, immerhin 11.000 Euro, zu spenden. Doch der „absurde“ Gender-Erlass der Landesregierung war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Sie verstehe nicht, warum sich die ÖVP von der FPÖ am Gängelband führen lasse, so die Autorin. Sie beschloss, den Preis nicht anzunehmen. „Mir geht es besser, wenn ich hier für mich konsequent bin“, sagt sie.

Die Jury, die sie ausgewählt hatte, sei davon aber nicht verständigt worden. Weshalb der Vorsitzende, Gerhard Ruiss, nun an die Öffentlichkeit ging. Die Preisübergabe wäre im Rahmen der Verleihung der Kunstpreisträgerinnen und -träger am 3. November erfolgt. „Fest steht, dort wo Würdigungspreis für Literatur stehen sollte, wird es 2023 eine Leerstelle geben. Es ist eingetreten und setzt sich fort, was Künstlerinnen und Künstler und ihre Einrichtungen bei der Bildung der derzeitigen NÖ Landesregierung vorhergesagt haben, ein großer tiefer Vertrauensbruch zwischen Kunst und Kultur und der Politik ist entstanden und wird sich nicht mehr so leicht schließen lassen.“

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