Sanierung

René Benko nimmt Signa Sports von der Börse

René Benkos Signa Sports war beim Börsegang einst mehr als drei Milliarden Euro wert. Die Aktie brach am Montag mehr als 26 Prozent ein.
René Benkos Signa Sports war beim Börsegang einst mehr als drei Milliarden Euro wert. Die Aktie brach am Montag mehr als 26 Prozent ein.Clemens Fabry
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Erst Ende 2021 listete der Immobilienunternehmer die Signa-Tochter Signa Sports United an der Börse in New York. Inzwischen ist der Wert pulverisiert, das Onlinehandelsunternehmen braucht frisches Geld. Nun soll eine Restrukturierung und einer neuer Chef das Ruder herumreißen.

Als René Benko mit seiner Signa Sports United in New York an die Börse ging, war der Onlinehändler 3,2 Milliarden Dollar wert. Jetzt sind es nur mehr 82 Millionen Dollar. Der Börsegang gelang 2021 mittels eines leeren Börsenmantels (Spac). Mit dem Emissionserlös hatte Signa Sports den britischen Fahrrad-Onlinehändler Wiggle gekauft, zum Unternehmen gehören Online-Marken wie Tennis-Point, Fahrrad.de, Campz und Outfitter.

Nun gibt das Unternehmen bekannt, Herausforderungen mit Unternehmensergebnissen und Liquidität zu haben. Schon im Juni hatte das Unternehmen vor möglichen Schließungen gewarnt, die „Presse“ berichtete. Damals hatte das Unternehmen geplant, überhöhte Lagerbestände abzubauen, den diese würden die Preise drücken.

Die Signa Holding hält noch 48 Prozent der Anteile und hatte Ende Juni nochmals 150 Millionen Euro frisches Kapital zugesagt, das bis 2025 reichen sollte. Im ersten Halbjahr 2023 war der operative Verlust (Ebitda) bei einem Umsatz von 441 Millionen Euro auf 97 Millionen Euro angewachsen. Schon im Vorjahr waren es 26 Millionen Euro gewesen. Je sechs Prozent liegen beim britischen Finanzinvestor Bridgepoint, dem ehemaligen Wiggle-Eigentümer, und der R+V Versicherung.

Torsten Waack von Wasen leitet Sanierung

Die Aktien sollen in drei Wochen von der Börse genommen werden. Die Börsennotiz lohne sich nicht mehr, hieß es in der Investorenmitteilung. „Zu den wichtigsten Umstrukturierungsmaßnahmen gehören die Beendigung oder Abwicklung von notleidenden Vermögenswerten, die Verkleinerung von Geschäftseinheiten mit unterdurchschnittlicher Leistung sowie die Prüfung der Veräußerung von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Vermögenswerten“, heißt es weiter.

Die Sanierung leiten soll Torsten Waack von Wasen, der zurzeit die Tochter Internetstores, einen Fahrrad- und Outdoor-Händler, führt und vorher für die Restrukturierungs-Berater Alvarez & Marsal und Alteri Investors gearbeitet hatte. Er soll Anfang 2024 Signa-Sports-Vorstandschef Stephan Zoll ablösen.

Die Aktie brach zu Beginn der Woche um etwa 26 Prozent auf 0,21 US-Dollar ein. Zu Beginn des Jahres waren es noch mehr als vier Dollar und zum Börsegang waren es mehr als acht Dollar je Titel.

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