Plage

Wie man sich vor Bettwanzen schützen kann

Bettwanzen auf einem Sofa.
Bettwanzen auf einem Sofa. Reuters/STEPHANIE LECOCQ
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In Paris ist eine wahre Bettwanzen-Plage ausgebrochen. Wie wird man sie wieder los und wie kann man vorbeugen?

Sie sind klein und beißen und sind schwer wieder loszuwerden: Bettwanzen sind in Frankreich plötzlich ein großes Gesprächsthema und beschäftigen auch die Regierung. Los ging alles noch in den Sommerferien, als es Aufregung um Wanzen in einem Pariser Kino gab. Nachdem eine Besucherin der Zeitung „Le Parisien“ schilderte, wie sie mit dem Rücken voller Bisse aus dem Saal kam, sah sich die Kinokette UGC zu einer Entschuldigung veranlasst.

Über die sozialen Medien werden vermeintliche Wanzen gemeldet, wackelige Videobilder inklusive. „Zehn oder 15 Minuten vor der Ankunft in Lille-Flandres bemerkte ich einen kleinen Käfer, der ein wenig auf dem Sitz herumlief“, schilderte Passagierin Irina dem Sender BFMTV ihre Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug TGV. „Ich fragte mich, ob es vielleicht eine Bettwanze war. Ich habe es gefilmt und an zwei Freunde geschickt, die mir das bestätigt haben.“ Auch aus einem Zug von Marseille nach Paris postete ein junger Passagier eine mutmaßliche Wanze. Auf sozialen Medien werden immer wieder Videos hochgeladen, in denen Bettwanzen zu sehen sind. So reisen die Bettwanzen mehr oder weniger durch das ganze Land. 

Doch wie wird man Bettwanzen wieder los?

Ist eine Wohnung mit Bettwanzen befallen, muss der Kammerjäger gerufen werden. Denn alle Wanzen müssen vernichtet werden. Überlebt nur ein einzelnes Weibchen, geht alles von vorne los. Erkennen kann man den Befall an Kotspuren und einem süßlichen Geruch, außerdem an Bissspuren.

Staubsauger oder Klebeband wirken nicht gegen die Wanzen, wenn man nicht schnell genug handelt, muss man eventuell sogar Sofas oder Betten entsorgen. Immer mehr Bettwanzen sind zudem resistent gegen gängige Insektizide. Kammerjäger müssen deshalb häufig Wirkstoffkombinationen verwenden. Damit werden alle Nester besprüht, das Gift muss ein paar Stunden einwirken. Meist sind mehrere Anwendungen nötig.

Bettwanzen müssen von einem Kammerjäger entfernt werden.
Bettwanzen müssen von einem Kammerjäger entfernt werden. Reuters/Stephanie LECOCQ

Auch Hitze über 55 Grad und Kälte unter minus 18 Grad können die Tiere abtöten. Alles, was man in die Waschmaschine geben kann, soll man mindestens bei 60 Grad waschen, alternativ kann man auch die Gegenstände für eine Stunde in den Backofen oder den Wäschetrockner geben. Große, sperrige Gegenstände kann man in einem Wärmzelt oder der Sauna mit Hitze behandeln. Kälte bei minus 18 Grad tötet die Schädlinge ab. Die Gegenstände kann man auch für drei Tage im Gefrierfach oder der Tiefkühltruhe aufbewahren.

Wie kann man dem Befall vorbeugen?

Die ganze Arbeit erspart man sich natürlich, wenn die Wanzen erst gar nicht in die eigenen vier Wände vordringen. Diese Tipps können vor einem Befall schützen:

Bettwanzen auf einer Couch.
Bettwanzen auf einer Couch. Reuters/STEPHANIE LECOCQ
  • Hotelzimmer prüfen: Vor allem das Bettgestell sollte man genauer unter die Lupe nehmen und auf kleine schwarze Kotspuren und einen süßlichen Geruch hin untersuchen. Sofort ein anderes Zimmer verlangen, wenn man fündig wird.
  • Kleidung sollte man am besten in einer verschlossenen Tasche oder in einem Koffer aufbewahren und nicht offen stehen lassen. Wenn man die Kleidung in den Schrank einräumen möchte, diesen vorher kontrollieren.
  • Sollte man den Verdacht haben, dass sich Bettwanzen im Reisegepäck befinden, sollte man Wäsche in der Badewanne auspacken. Hier lassen sich die kleinen Tiere gut erkennen. Zur Sicherheit alles bei 60 Grad waschen. Auf keinen Fall das Reisegepäck in die Nähe des Schlafzimmers beziehungsweise des Bettes ablegen.

(Red/APA/dpa)

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