Kurden

Der schwindende Einfluss der PKK: „Ein Schatten ihrer selbst“

Das Konterfei des PKK-Gründers Abdullah Öcalan.
Das Konterfei des PKK-Gründers Abdullah Öcalan.Reuters / Sertac Kayar
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Der Drohnenkrieg der Türkei hat die PKK an entscheidenden Stellen geschwächt: Die Organisation hat Rekrutierungsprobleme.

Es war eine aufsehenerregende Operation. Der türkische Geheimdienst MIT entführte im Frühjahr – nach einem Jahr Observierung – das hochrangige PKK-Mitglied Ramazan Güneș aus dem irakischen Sulaimaniya, um ihn in der Türkei den Medien zu präsentieren. Entführungen aus dem Ausland sind eher selten, vielmehr setzt Ankara auf Drohnen. Doch die Message war klar: In den irakischen Kandil-Bergen, wo die kurdische PKK das Hauptquartier hat, soll sich niemand sicher fühlen.

In den vergangenen Jahren hat es die Türkei gezielt auf die Führungsriege der PKK abgesehen. „Hier fallen regelmäßig Leute zum Opfer“, sagt Walter Posch mit Blick auf den zwölf Personen umfassenden Führungsrat der PKK, eine Art Politbüro. Und mit dem türkischen Drohnenkrieg hat sich das Kräfteverhältnis ohnehin nochmals verändert: Die Terrororganisation ist stark in der Defensive. Mit dem Anschlag am Sonntag in Ankara wollte die PKK wohl zeigen, dass sie sehr wohl in der Lage ist, weiter Angriffe durchzuführen und über ein Netzwerk in der Türkei verfügt. Doch, so der Turkologe und Nahost-Experte Posch, habe ebendieser Anschlag auch gezeigt, „dass die Organisation unter Zugzwang steht, irgendetwas zu tun. Sie ist ein Schatten ihrer selbst“.

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