Während die ganze Welt sich um Klimt reißt, ist das Wiener Kunstgeschichte-Institut anderweitig beschäftigt. Eine seltene Arroganz.
Die Alte Nationalgalerie ist das einzige Museum in Berlin, vor dem sich diesen Herbst eine Besucherschlange bildet. Nicht, weil alle unbedingt die Dauerausstellung stürmen wollen. Oder plötzlich das Secessions-Wesen um 1900 in Mitteleuropa derart faszinierend finden, worauf der Titel der Sonderschau setzt. Was dann? Einmal im Zentrum des Begehrens, sieht man: Es zieht alle zu Gustav Klimts Bildern. Das Belvedere lieh dem dort noch amtierenden zukünftigen Direktor der Albertina, Ralph Gleis, die orgasmierende „Judith“, das Wien Museum die „Emilie Flöge“ –und weitere Klimt-Preziosen, von denen die Welt nicht genug zu bekommen scheint. Zu recht.