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Uni Salzburg: Ministerium erklärt Rektor-Vorschlag für ungültig

Der bisherige Rektor, Hendrik Lehnert, gilt als umstritten. Er befand sich nicht auf dem Dreiervorschlag des Uni-Senats.
Der bisherige Rektor, Hendrik Lehnert, gilt als umstritten. Er befand sich nicht auf dem Dreiervorschlag des Uni-Senats.(c) Universität Salzburg/Scheinast
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Der bisherige Rektor, Hendrik Lehnert, hat damit wieder eine Chance auf eine zweite Amtszeit.

Das Wissenschaftsministerium hat den vom Senat der Universität Salzburg beschlossenen Zweier-Wahlvorschlag für einen neuen Rektor oder eine neue Rektorin aufgehoben. Der umstrittene bisherige Rektor Hendrik Lehnert hat damit wieder eine Chance auf eine zweite Amtszeit. Der Uni-Senat will nun in seiner nächsten Sitzung die weitere Vorgehensweise beraten. Die Universität steht seit 1. Oktober ohne Führung da und wird interimistisch von zwei Vizerektoren geleitet.

Wie die „Salzburger Nachrichten“ am Donnerstag berichteten, seien laut dem am Mittwoch zugestellten Bescheid des Ministeriums der Vorschlag des Senats, die dazugehörige Begründung und die gezogenen Beschlüsse des Senats, warum Lehnert nicht Teil des Vorschlags ist, mit „gravierenden formellen und materiellen Mängeln derart behaftet, dass deren Aufhebung unumgänglich erscheint“. Und: Eine „sachlich nachvollziehbare Rechtfertigung für die unterschiedlichen Beurteilungskriterien“ der Kandidatinnen und Kandidaten gehe aus der Stellungnahme des Senats nicht hervor.

Beschwerde von sechs Senatsmitgliedern

Der Entscheidung war eine Aufsichtsbeschwerde von sechs der 26 Senatsmitglieder vorangegangen. Denn der Uni-Senat traf im Februar eine überraschende Entscheidung: Der Name des amtierenden Rektors Lehnert fand sich nicht mehr auf dem Wahlvorschlag, den der Senat laut Gesetz an den Universitätsrat übermitteln muss. Das ist jenes Gremium, das letztlich die neue Rektorin oder den neuen Rektor kürt.

Die Senatsmitglieder einigten sich damals mehrheitlich auf einen Zweier-, statt des üblichen Dreiervorschlags. Die Beschwerdeführer kritisieren, dass das Universitätsgesetz eben einen Dreiervorschlag erfordere. Die Senatsmehrheit hatte hingegen argumentiert, dass ein Zweiervorschlag - wenn begründet - legitim sei.

Die Wahl fiel auf die Rechtswissenschafterin Viola Heutger, derzeit Rektorin der Universität von Aruba, und den österreichischen Informatiker und derzeitigen Senatsvorsitzenden der Universität Klagenfurt, Martin Hitz. Der 69-jährige Lehnert war hingegen aus dem Rennen - obwohl er gerne eine zweite Amtszeit bestreiten würde.

Tiefe Gräben zwischen Rektor und Fakultäten

Der Deutsche, der sein Amt in Salzburg im Oktober 2019 antrat, gilt als umstritten. Immer wieder war von tiefen Gräben zwischen einzelnen Fakultäten oder Gruppen an der Uni die Rede.

Wolfgang Faber, der Vorsitzende des Senats, informierte die Angehörigen der Universität am Mittwochabend per E-Mail, dass der Senat unverzüglich bereits in seiner nächsten Sitzung die weitere Vorgehensweise beraten werde, um möglichst rasch dem Universitätsrat einen Wahlvorschlag unterbreiten zu können. Die Universität Salzburg wird seit 1. Oktober interimistisch von den Vizerektoren Nicola Hüsing und Martin Weichbold geleitet. (APA)

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