Kaum waren die Franzosen aus dem Urlaub zurückgekehrt, sahen sie überall dunkelbraune Gespenster in Miniatur-Ausgabe, Mini-Vampire auf sechs Beinchen, die beißen und Blut saugen.
In den Kinos, in der Metro, im TGV: Überall wimmelte es plötzlich von Bettwanzen – eine Invasion der Parasiten, die im ganzen Land eine mittlere Hysterie auslöste. Bis hin zum Élysée-Palast, bis zu Emmanuel Macron, ging das Lamento, nun doch endlich gegen diese beinahe biblische Plage vorzugehen.
In zehn Monaten richtet Paris schließlich die Olympischen Spiele aus, und die Hauptstadt steht – mehr noch als sonst schon – in der Auslage. Mit der Idee, das Schwimmen in der Seine salonfähig zu machen, ging Paris erst einmal baden. Die Brühe sei unzumutbar als Olympia-Schwimmstrecke. Frankreichs Image als Kulturnation, so die Klage, steht auf dem Spiel.
Gerade erst verließ der „Floh“ Paris Saint-Germain (PSG), um in Miami als Fußball-Messias zu wirken: Lionel Messi, der Weltmeister mit Spitznamen „La Pulga“ – der Floh. Messi hüpft von Stadt zu Stadt, von Kontinent zu Kontinent – ein Paradeexemplar des Kosmopoliten. Er exerziert vor, wie die Fifa sich die Fußball-WM 2030 auf drei Kontinenten vorstellt. Dass dabei Bettwanzen via Flugzeug mitwandern, ist ein lausiger Nebeneffekt.
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