Luftfahrt

Flüge nach Israel großteils ausgesetzt – Österreicher warten auf „Hercules“

Seit dem Wochenende sind Flüge nach oder von Tel Aviv aus Europa nur spärlich verfügbar. Ab Mittwoch soll eine vom Bundesheer bereitgestellte Herkules-Maschine Österreicher von Israel nach Zypern bringen.
Seit dem Wochenende sind Flüge nach oder von Tel Aviv aus Europa nur spärlich verfügbar. Ab Mittwoch soll eine vom Bundesheer bereitgestellte Herkules-Maschine Österreicher von Israel nach Zypern bringen. Imago/Debbie Hill
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Weltweit haben die meisten großen Airlines ihre Flüge nach Tel Aviv bis auf Weiteres ausgesetzt. Rund 200 Österreicher warten derzeit in Israel auf die Ausreise. Ab Mittwoch wird eine Maschine des Bundesheers vom Krisenherd nach Zypern starten.

Israel, das sich seit dem Wochenende im Kriegszustand befindet, ist via regulärem Luftweg von Europa und Amerika aus nur schwer zu erreichen. „Aufgrund der sich weiterhin unklar entwickelnden Situation in Israel und nach intensiver Analyse der Lage haben Austrian Airlines und die weiteren Fluggesellschaften der Lufthansa Group entschieden, die regulären Flüge von und nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag, 14. Oktober 2023, auszusetzen“, so das aktuelle offizielle Statement von Austrian Airlines.

Derzeit befinden sich laut Außenministerium noch rund 200 Österreicher in Israel, die auf eine Ausreise warten. Die „Außerlandesbringung“ sei in Vorbereitung, ab Mittwoch bringe ein Transportflugzeug des Bundesheeres vom Typ „Hercules“ ausreisewillige Österreicher nach Zypern, von dort gehe es dann mit Linienmaschinen weiter, wie es in einer Aussendung heißt. Alle Staatsbürger, die das Land verlassen wollen, sollen dies auch tun können.

Flugpläne für Rückführungen adaptiert

Blickt man heute, Dienstag, via Flightradar24 auf die Abflugtafel des Ben Gurion International Airport in Tel Aviv, sieht man, dass der Flugverkehr zwar grob um die Hälfte abgenommen hat, jedoch kleinere Fluglinien des Nahen Ostens und aus dem asiatischen Raum nach wie vor operieren. Israels nationale Fluglinie El Al Israel Airlines hat ihren Flugplan für die Rückführung von Landsleuten ausgeweitet. Auch Turkish Airlines und ihr Rivale Pegasus bieten weiterhin Flüge für Abflugwillige an.

Zu den Fluggesellschaften, die am Montag noch nach Tel Aviv flogen, gehörten zudem auch British Airways und Dubais Emirates sowie Fly Dubai. Laut einem Sprecher plant British Airways, seinen Flugplan so anzupassen, dass die Flüge von London Heathrow am Morgen statt am späten Nachmittag starten.

„Das deutet für mich darauf hin, dass sie mit einem Hin- und Rückwechsel der Besatzung fliegen“, ohne Zwischenstopp-Ruhepflicht, erklärte Luftfahrtberater John Strickland der Nachrichtenagentur Bloomberg. US-Fluggesellschaften hätten diese Möglichkeit nicht, da die Länge der Flüge eine Mindestruhezeit von 24 Stunden erfordere, so der Berater. Deshalb haben die großen US-Fluggesellschaften Delta, United und American Airlines ihre Flüge eingestellt.

Delta hat am Montag die Flüge nach Tel Aviv bis zum 31. Oktober ausgesetzt und das als „schwierige Entscheidung“ bezeichnet. In einer Erklärung hieß es, dass die Fluggesellschaft Kunden, die Tel Aviv verlassen oder in die Stadt reisen möchten, dabei unterstützen würden, sich Sitzplätze bei Partnerfluggesellschaften zu sichern, die auf ihrer Website gebucht werden können. Sie wird auch mit der US-Regierung zusammenarbeiten, um die Rückführung von Bürgern zu unterstützen, die in ihre Heimat zurückkehren möchten.

Luftraumvermeidung weitet sich aus

Die Vermeidung des relativ kleinen israelischen Luftraums wird für Flugzeuge, die wichtige Drehkreuze im Persischen Golf und darüber hinaus anfliegen, zusätzliche Komplikationen verursachen. Der nördliche Teil Syriens blieb während des Bürgerkriegs im Land für viele Fluglinien jahrelang gesperrt, und auch die russischen und ukrainischen Flugzonen sind für viele Fluggesellschaften seit mehr als einem Jahr gesperrt.

Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) hat ein sogenanntes Conflict Zone Information Bulletin für den israelischen Luftraum herausgegeben.

„Luftfahrtbetreibern wird empfohlen, sicherzustellen, dass eine solide Risikobewertung sowie ein hohes Maß an Notfallplanung für ihren Betrieb vorhanden ist, und auf kurzfristige Anweisungen der israelischen Behörden vorbereitet zu sein“, sagte die EASA. (jup/Bloomberg/APA)

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