Rückzug?

Michael Ludwig verteidigt seinen Abschied aus den SPÖ Bundesgremien

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)APA / Roland Schlager
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Wiens Bürgermeister erklärt, sein Ausscheiden aus den Bundesparteigremien sei kein Rückzug. Und Differenzen mit SPÖ-Chef Andreas Babler gäbe es nicht. „Ich bin nicht einmal mit meiner Frau immer einer Meinung“

Der Wiener Bürgermeister und Landesparteichef Michael Ludwig (SPÖ) hat am Dienstag seine Entscheidung, aus den Bundesparteigremien auszuscheiden, verteidigt. „Ich bin Teil eines Teams - und ich darf sagen eines sehr guten Teams“ versicherte der Landesparteichef am Rande einer Pressekonferenz. Und man habe auch ein breit aufgestelltes Team für die Bundesgremien nominiert. Um einen Rückzug handle es sich also nicht.

Die Wiener Landespartei unterstütze die Bundespartei weiterhin auf allen Ebenen, hielt der Stadtchef fest: „Ich werde das selbstverständlich auch in meiner Funktion als Wiener Vorsitzender und Bürgermeister mit allen Kräften so wie bisher auch tun.“ Man sei personell gut aufgestellt. Es gebe viele Personen, die in Zukunft auf Landes- oder Bundesebene bestimmende Funktionen übernehmen könnten, beteuerte er.

Nicht jeder habe Platz

Ludwig gab zu bedenken, dass er als Landesparteivorsitzender immer den Gremien zugezogen werden könne. Und seit der letzten Statutenreform sei auch klar, dass nicht mehr jeder Landeschef im Präsidium seinen Platz habe. Hier bestehe nun die Möglichkeit, dass andere Vorsitzende in eine Funktion eintreten könnten.

Seine Entscheidung habe keinesfalls damit zu tun, dass es Unstimmigkeiten mit Bundesparteichef Andreas Babler gebe, schwor Ludwig. „Ich bin nicht einmal mit meiner Frau immer einer Meinung“, gab er zu bedenken. In großen politischen Organisationen werde dies in Einzelfällen auch immer der Fall sein. „Das ändert aber nichts daran, dass wir als SPÖ Wien die Bundespartei unterstützen werden.“

Der oberösterreichische Landeschef Michael Lindner hatte zuvor sein Bedauern über den Schritt geäußert. Er ersuche Ludwig wie auch Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, die entsprechenden persönlichen Entscheidungen „nochmals zu überdenken“. Häme kam indes von der ÖVP. Deren Generalsekretär Christian Stocker meinte, auch die Wiener SPÖ distanziere sich nun von Bundesparteichef Andreas Babler. Anders könne Ludwigs Schritt nicht interpretiert werden. (APA)

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