Erdgas

Gaspreis schnellt nach oben: Europas verwundbarste Stelle im Israel-Konflikt

Im israelischen Levithian-Feld darf Chevron noch fördern, im Tamar-Gasfeld nicht mehr.
Im israelischen Levithian-Feld darf Chevron noch fördern, im Tamar-Gasfeld nicht mehr. Reuters / Amir Cohen
  • Drucken

Israel schließt ein wichtiges Gasfeld und in Europa schnellt der Preis für den Brennstoff nach oben. Trotz voller Speicher sind die Börsen am Kontinent höchst sensibel auf jede Störung der globalen Gas-Lieferketten. Unabhängigkeit sieht anders aus.

Wien. Drei Tage nach dem überraschenden Angriff der palästinensischen Hamas auf Israel ordnete Tel Aviv die Schließung eines großen Erdgasfeldes im östlichen Mittelmeer an. Der Betreiber Chevron sei aufgrund der aktuellen Situation dazu angehalten worden, die Gasversorgung aus dem Tamar-Gasfeld aus Sicherheitsgründen vorübergehend einzustellen, teilte das israelische Energieministerium mit.

Bisher landete ein Teil der Lieferungen aus diesem Feld über den Umweg Ägypten auch in Europa. Die Nachricht, dass diese Mengen nun bis auf Weiteres ausbleiben könnten, sorgte für gewaltige Kurssprünge an den Gasmärkten. In Europa kletterte der Preis für Erdgas nach einem steilen Anstieg am Montag am Dienstag im Tagesverlaufgleich noch einmal um zwölf Prozent nach oben.

Kurz vor Beginn der Heizsaison sind das denkbar schlechte Nachrichten für den Kontinent. Zwar sind die europäischen Gasspeicher nahezu voll und der Verbrauch in vielen Ländern aufgrund des milden Wetters und der schwachen Konjunktur so niedrig, wie seit Jahren nicht. Doch weder die geringe Nachfrage der Industrie noch die vollen Speicher seien eine „Garantie für stabile Preise“, warnte die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem aktuellen Marktbericht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.