Nach Ausrottung

Biber kehren nach Italien zurück

Am Ufer einer berschwemmten Wiese knabbert ein Biber Rinde ab.
Am Ufer einer berschwemmten Wiese knabbert ein Biber Rinde ab.Patrick Pleul/dpa
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Seit fünf Jahrhunderten galt der Biber im Nordosten Italiens als ausgestorben. Nun soll er sich den Weg durch Kärnten gebahnt haben.

Nach mehr als 500 Jahren völliger Abwesenheit haben die Nagetiere vor kurzem begonnen, Italien wieder zu besiedeln. Sie sind von Kärnten in Richtung Trentino-Südtirol und Friaul-Julisch Venetien ausgewandert. Die Jagd und der Verlust des Lebensraums hatten zur Ausrottung geführt.

Wie aus einer in der Fachzeitschrift „Animal Conservation“ veröffentlichten Studie hervorgeht, sammelten Forscher der staatlichen Universität Mailand und des Forschungsinstituts für Ökosysteme von Italiens Nationalem Forschungsrats (CNR-Iret) in Sesto Fiorentino bei Florenz alle verfügbaren Daten über die Präsenz des Bibers in Europa, indem sie Datenbanken zu dessen Verbreitung nutzten und gezielte Feldforschung betrieben, die vom britischen „Beaver Trust“ finanziert wurde.

Nager mildert Intensität von Hochwasser

Große Gebiete Italiens scheinen für die Stabilisierung des Bibers geeignet zu sein. Die Anwesenheit dieses Nagetiers sei nützlich, um die Intensität von Hochwasser abzumildern. Andererseits könnte die Futtersuche des Bibers Schäden auf Feldern verursachen, stellten die Experten fest. Darüber hinaus könne der Bau von Dämmen und Bauten manchmal den Wasserfluss umleiten und Schäden an menschlichen Infrastrukturen wie künstlichen Kanälen, Straßen und Brücken verursachen.

Es sei daher wichtig, die am stärksten gefährdeten Gebiete sorgfältig zu überwachen und Maßnahmen zu ergreifen, die mögliche Schäden durch Biberaktivitäten eindämmen oder abmildern. Dazu gehören der Schutz landwirtschaftlicher Felder durch bibersichere Zäune und die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die durch den Bau von Dämmen entstehen, wenn diese die menschliche Infrastruktur bedrohen, betonten die Experten.

In Österreich stehen Biber unter Schutz. Erlaubt ist nur, Biberbauten auszuräumen, so dass sich das Tier woanders ansiedeln kann. Seit der Wiederansiedlung der Tiere in Kärnten in den vergangenen Jahren wächst der Bestand der pflanzenfressenden Nagetiere kontinuierlich. (APA)

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