Seit mehreren Tagen versucht das russische Militär die ukrainische Armee in der Industriestadt Awdijiwka bei Donezk einzuschließen. Bisher mit mäßigem Erfolg. Doch die Lage ist angespannt.
Das Donbass-Städtchen Awdijiwka liegt nur wenige Kilometer nördlich von Donezk. Früher war es eine ruhige Vorstadt der Millionenmetropole. Doch das ist lang her. Denn schon vor dem russischen Großangriff auf die Ukraine im Jahr 2022 lag es im unmittelbaren Konfliktgebiet: Zwischen Donezk und Awdijiwka verlief ab 2014 die Frontlinie zwischen den vom Kreml unterstützten Separatisten und der ukrainischen Armee.
Seit Beginn der russischen Invasion haben sich die Angriffe auf die Stadt intensiviert. Schon viele Monate lang versucht die russische Seite ihren Griff auf die Stadt zu verstärken. Mit bisher mäßigem Erfolg, aber mit verheerenden Konsequenzen: Die einst 30.000 Einwohner zählende Stadt ist mittlerweile von den Zerstörungen gezeichnet, ebenso wie die hiesige Kokerei, die früher die Lebensgrundlage für Tausende Bewohner war. Nur noch ein paar Hundert Zivilisten harren jetzt in der Stadt aus.