Energie

Staat verdient mit Ökostrom-Förderung über 100 Millionen Euro

Der Solarboom ist im Jahr zwei nach Beginn des Ukrainekrieges ungebrochen. Nicht nur in San Francisco (siehe Bild), sondern auch in Österreich.
Der Solarboom ist im Jahr zwei nach Beginn des Ukrainekrieges ungebrochen. Nicht nur in San Francisco (siehe Bild), sondern auch in Österreich. Bloomberg
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Im Vorjahr hat Österreich 666 Millionen Euro an öffentlichen Subventionen für Wind- und Solaranlagen ausgegeben – und 775 Millionen Euro verdient. Wie geht das?

Wien. Die längste Zeit war es Jahr für Jahr dasselbe Spiel: Einmal jährlich zählte der staatliche Energie-Regulator E-Control zusammen, wie viele neue Wind-, Wasser- und Solaranlagen gebaut wurden und wieviel die Stromkundinnen und -kunden dafür an Förderungen bezahlen mussten. Bei typischen Summen rund um eine Milliarde Euro folgte jedes Jahr dieselbe Debatte darüber, ob die Erneuerbaren zu teuer sind und sich das Land den Ausbau leisten könne. Diese Debatte ist nun vorbei: Auch 2022 wurden die Erneuerbaren in Österreich im Eiltempo ausgebaut. Die Kosten dafür aber sanken rapide.

Die Republik musste nur noch 666 Millionen Euro für geförderten Ökostrom ausgeben, 247 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Hauptgrund für diese Entwicklung sind die hohen Marktpreise für Strom. Im Zuge der Energiekrise war an den Börsen deutlich mehr Geld zu verdienen als mit der staatlichen Förderung, weshalb sich die meisten Ökostrombetreiber von der staatlichen Förderstelle Oemag verabschiedet und ihre Strommengen selbst verkauft haben. Unterm Strich sanken die an die Oemag gemeldeten Mengen von 8363 auf 3006 Gigawattstunden. Damit wurde der Ausbau aber nicht nur billiger für die Allgemeinheit, der Staat hat mit der Förderung sogar noch ein Geschäft gemacht.

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