Spielraum

Baku? Die Zeit heilt nicht alle Wunden

Wenn Österreich am Montag in Aserbaidschans Metropole spielt, werden zu aktuellen Sicherheitsängsten auch dunkle Erinnerungen an die Europaspiele 2015 und die Tragödie von Vanessa Sahinovic wach.

Die Zeit, heißt es, heilt alle Wunden. Doch nicht alles, was einmal passiert ist oder komplett schiefgelaufen ist, kann man auch wieder vergessen. Wenn also Österreich am Montag im Rahmen der EM-Qualifikation gegen Aserbaidschan spielen wird, begleiten zahlreiche Nebengeräusche dieses Fußballfest. So sehr sich der autokratisch regierte Staat und Präsident Ilham Aliyev auch bemühen, all der durch Öl und Gas gewachsene Reichtum und Prunkt mit Sportevents wie der Formel 1 oder Tennisturnieren kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Umgang mit Menschenleben ein ganz anderer ist.

Es gibt aktuell immense Sicherheitsbedenken. Vor knapp dreieinhalb Wochen starteten Kampfhandlungen in der Region Berg-Karabach, sie wurde von Soldaten überrannt. Die Folge war eine Massenflucht der Armenier, und während zeitgleich in Israel ob des Angriffes der Hamas alle Sportveranstaltungen abgesagt worden sind, wird in Aserbaidschan munter weitergespielt. Der Fußballverband Uefa sieht darin folglich weder Hindernis noch Gefahr. Also wird in der ehemaligen Sowjetrepublik, die zwischen dem Kaspischen Meer und dem Kaukasus zu finden ist und mehr als zehn Millionen Einwohner zählt, angepfiffen. Das Länderspiel läuft knapp 300 Kilometer Luftlinie von Berg-Karabach entfernt im Tofiq Bahramov Stadion in Baku über den Rasen.

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