Phallussymbole sind in unserer Kulturgeschichte – genauso wie an den Klowänden dieser Stadt – omnipräsent. Wird es Zeit, der Vulva ähnlich viel Platz in unserem Alltag einzuräumen wie dem Penis?
Überall, wo man ihn nicht sehen will, drängt er sich dennoch auf: Der Penis begegnet uns in Form von Kritzeleien an Wänden öffentlicher Toiletten, in den sozialen Medien ungefragt in unseren Nachrichten, in Form von Stickern, Confetti und fragwürdigen Kopfbedeckungen auf Junggesellenabschieden, in Marmor gemeißelt im Museum. An der männlichen Anatomie kommt man im Alltag nicht vorbei. Das hat auch seine Vorteile. Immerhin weiß man um Aufbau, männliche Lust und Krankheiten Bescheid. Kurz: Über den Penis wird gesprochen. Indessen wurde das weibliche Geschlechtsorgan lange verkannt, falsch benannt und nicht richtig dargestellt. Noch heute wird die Vulva oft genug mit der Vagina verwechselt.