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APA-Chefredakteur will zum ORF, Maria Scholl folgt ihm nach

Maria Scholl und Johannes Bruckenberger.
Maria Scholl und Johannes Bruckenberger.APA / APA / Robert Jaeger
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Für Johannes Bruckenberger, der sich als ORF-Chefredakteur bewirbt, ist ein „Point of no return“ erreicht. APA-Chefredakteurin wird ab heute die 38-jährige Wienerin Maria Scholl.

An der Redaktionsspitze der Austria Presse Agentur kommt es zu einem Wechsel, und Grund dafür ist der viel diskutierte ORF-Newsroom, die neue Schaltzentrale für alle Nachrichten im Öffentlich-Rechtlichen. Maria Scholl wurde zur neuen Chefredakteurin bestellt, sie folgt schon ab heute auf Johannes Bruckenberger, der sich nach fünf Jahren an der Spitze der Nachrichtenagentur für einen der drei Chefredakteursposten im ORF-Newsroom am Küniglberg bewirbt. Die 38-jährige Wienerin Scholl, die seit 2019 als stellvertretende APA-Chefredakteurin fungierte, ist die erste Frau an der Spitze der APA.

Die gebürtige Wienerin studierte vergleichende Literaturwissenschaft und Psychologie, promovierte zu Methoden der Leseforschung und ist bereits seit 2007 für die APA tätig. Ab 2010 war Scholl Redakteurin für Kultur und Wissenschaft. Seit 2018 nimmt sie regelmäßig die Funktion der Newsmanagerin/Chefin vom Dienst wahr. Ein Jahr darauf stieg sie zur stv. Chefredakteurin auf und verantwortete in dieser Funktion zuletzt zentrale Struktur- und Technologieprojekte für die Redaktion.

Scholl sei ein „Role Model für das zukunftsorientierte Newsroom-Management im Agenturjournalismus“, würdigte APA-Geschäftsführer Clemens Pig die neue Chefredakteurin. Die APA-Gremien haben dem Wechsel bereits zugestimmt. Hermann Petz als Vorsitzender des Vorstands und ORF-Chef Roland Weißmann als Vorsitzender des APA-Aufsichtsrats gratulierten Scholl und bezeichneten sie als „logische Nachfolgerin und verlässliche Garantin für Qualität und digitale Transformation der Redaktion“. Die so Gepriesene zeigte sich überzeugt, dass die APA aufgrund ihrer spezifischen Stärke in der Mischung aus Journalismus und Innovationskraft gerade jetzt gefragt sei: „Die APA-Redaktion sorgt nonstop für die Versorgung mit relevanter, qualitätsvoller und unabhängiger Berichterstattung und nimmt zugleich eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation der Medienlandschaft ein.“

Maria Scholl.
Maria Scholl.APA / APA / Roland Schlager

Scholls Amtsvorgänger Johannes Bruckenberger war seit 1994 und damit fast drei Jahrzehnte für die APA tätig. Nach Start seiner journalistischen Karriere bei der „Salzkammergut Zeitung“ dockte er bei der Nachrichtenagentur an, wo er unter anderem für die Journale Medien, Bildung, Forschung und das Chronik-Ressort tätig war. 1998 wurde er Medienredakteur der APA, zwei Jahre später Chef vom Dienst. 2004 stieg Bruckenberger zum stellvertretenden Chefredakteur auf und leitete ab 2016 das Innenpolitik-Ressort. 2019 übernahm er schließlich den Chefredakteursposten von Michael Lang.

„Point of no return“

Für seine Tätigkeit wurde Bruckenberger zweimal zum Chefredakteur des Jahres gewählt. Das Branchenmagazin „Österreichs Journalist:in“ übergab ihm die Auszeichnungen in den Jahren 2019 und 2022. Abseits seiner Tätigkeit für die Nachrichtenagentur ist Bruckenberger in weiteren Journalismusorganisationen wie dem Verein der Chefredakteure oder der Initiative Qualität im Journalismus (IQ) aktiv. Von 2005 bis 2015 war er Lehrbeauftragter an der Uni Wien und an diversen Fachhochschulen.

„Auch wenn Ausschreibung, Hearings und Auswahlverfahren im ORF erst laufen und eine etwaige Bestellung vom Ausgang dieses Prozederes abhängig ist, ergibt sich für mich in meiner Funktion als APA-Chefredakteur bereits jetzt ein „Point of no return“ begründete Bruckenberger heute gegenüber der APA-Redaktion seinen Rücktritt als Chefredakteur. Bruckenberger verbleibt vorerst als einfaches Mitglied in der Chefredaktion. (APA)

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