Russland

Russische Zentralbank zieht neuen Geldschein zurück

Auf dem neuen 1.000-Rubel-Schein waren zwei Bauwerke aus der mehrheitlich muslimischen Republik Tatarstan abgebildet
Auf dem neuen 1.000-Rubel-Schein waren zwei Bauwerke aus der mehrheitlich muslimischen Republik Tatarstan abgebildetAPA / AFP / Natalia Kolesnikova
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Am Montag wurden zwei neue Rubel-Scheine vorgestellt. Doch auf dem 1.000-Rubel-Schein waren zwei Bauwerke aus der mehrheitlich muslimischen Republik Tatarstan abgebildet. Die Ausgabe der Banknote werde gestoppt, so die russische Zentralbank.

Die russische Zentralbank zieht nach Kritik der russisch-orthodoxen Kirche einen neuen Geldschein zurück. Auf dem umgestalteten 1.000-Rubel-Schein waren eine Kirchenkuppel ohne Kreuz und ein Turm mit einer muslimischen Mondsichel abgebildet. Die Ausgabe der Banknote werde gestoppt, verkündete die Zentralbank am Mittwoch. In Umlauf gebracht wurden die neuen Scheine demnach noch nicht.

Die Zentralbank hatte am Montag neue 1.000- und 5.000-Rubel-Scheine vorgestellt. Auf dem 1.000-Rubel-Schein waren zwei Bauwerke aus der mehrheitlich muslimischen Republik Tatarstan abgebildet: ein Turm mit einer Mondsichel auf der Spitze und eine Kirche, deren Kuppel allerdings kein Kreuz trägt. Beide Gebäude stehen im Kreml in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, und gelten als Symbole für das Zusammenleben von orthodoxen Christen und Muslimen in Russland.

Das Kreuz auf der Kirchenkuppel fehlt tatsächlich - es war zu Sowjetzeiten entfernt worden. Trotzdem löste die Abbildung auf dem Geldschein in Kirchenkreisen Empörung aus. Der Sprecher des russischen Patriarchats, Wladimir Legoida, forderte eine „sorgfältigere“ Auswahl der Bilder für Banknoten. Den Kurswechsel der Zentralbank begrüßte Legoida am Mittwoch als „sehr fair“.

Unter Präsident Wladimir Putin ist der Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche in Russland erheblich gewachsen. Seit Beginn der Militäroffensive in der Ukraine, die vom Patriarchat unterstützt wird, ist die Verbindung zwischen Kirche und Staat noch enger geworden. (APA)

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