Porträt der Bank der Superreichen

Der neue UBS-Chef holt zum großen Schlag aus - und nimmt die Superreichen in den USA ins Visier

Sergio Ermotti soll es für die UBS nach dem Kauf der Credit Suisse nun richten.
Sergio Ermotti soll es für die UBS nach dem Kauf der Credit Suisse nun richten.AFP/Fabrice COFFRINI
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Nach dem Kauf der Credit Suisse übernahm Ex-UBS-Chef Sergio Ermotti wieder das Ruder bei der UBS. Als erste europäische Bank soll sie den US-Giganten wahre Konkurrenz machen. Ein Experte sieht eine epochale Chance gekommen, an der andere europäische Banken gescheitert sind: Die UBS müsste „schon sehr viel Mist bauen, damit das nicht funktioniert.“

Als am 18. März dieses Jahres die Schweizer Bank Credit Suisse auf der Kippe stand, läuteten bei Sergio Ermotti bereits die Telefone. Der ehemalige Chef der Konkurrenzbank UBS sah sich im Tessin gerade ein Fußballmatch an und rief daher erst in der Halbzeit zurück. Noch am selben Wochenende haben die Verantwortlichen einen Rettungsplan ausgearbeitet und beschlossen, dass die UBS die strauchelnde Credit Suisse für drei Milliarden Franken übernehmen sollte. Und schon bald sollte Ermotti zum Joker dafür werden.

Als Ex-Chef der UBS, der die Superreichen um den Globus bedient hatte, galt er den Verantwortlichen als richtiger Mann für die neue Aufgabe. Zwei Wochen später saß Ermotti in einem provisorischen Büro in der Zürcher UBS-Zentrale und bereitete sich auf seine zweite Amtszeit an der Spitze der Bank vor.

Es sei „surreal“ gewesen, weniger als drei Jahre nach seinem Abgang zurückzukehren, sagte Ermotti in einem Interview mit Bloomberg Businessweek am 11. Oktober in Zürich. Aber: „Nach 48 Stunden war es fast so, als wäre ich nie weg gewesen.“

Begeisterte Investoren

Die Investoren folgen Ermotti seitdem begeistert bei seinem Plan, die Credit Suisse zu zerschlagen und die besten Teile zur Stärkung seiner eigenen Bank zu verwenden. Die UBS-Aktie ist seit März um fast ein Drittel gestiegen. Die Bank schickt sich an, in den nächsten Jahren Zehntausende von Arbeitsplätzen abzubauen, davon allein in der Schweiz bestätigte 3.000. Im November steht eine neue Abbauwelle bei Support-Funktionen an.

Dennoch hat das Schweizer Establishment ihm mehr oder weniger freie Hand gelassen.

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